Vom 7.-9. September 2017 fand das zweite „Central Asian Adult Education Forum“ am Issyk See in Kirgisistan statt. Unter dem Titel „Community Learning Centers: Internationale Trends und Best Practices“, diskutierten die zentralasiatischen und internationalen Teilnehmenden die Rolle von Erwachsenenbildungszentren (Community Learning Centres/CLC) bei der Bereitstellung von Angeboten für das lebenslange Lernen.
Die Veranstaltung wurde von DVV International in enger Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Büro für Zentralasien und dem UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL) organisiert. Mehr als 50 politische Entscheidungsträgerinnen und –träger und Fachleute aus staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen aus über 20 Ländern nahmen teil. Neben zentralasiatischen Teilnehmenden – aus Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan und Afghanistan – begrüßte das Forum unter anderem Expertinnen und Experten aus Armenien, Bangladesch, der Ukraine, Deutschland, Japan, den palästinensischen Gebieten und Thailand.
In Plenarsitzungen, Podiumsdiskussionen, Workshops und anderen interaktiven Tagungsformaten tauschten sich die Teilnehmenden aus zur SDG 4-Agenda (Sustainable Development Goals -Nachhaltige Entwicklungsziele), zu globalen und regionalen Fragen des lebenslangen Lernens und der Erwachsenenbildung sowie zu Community Learning Centers (CLC). Es wurden Länderstudien aus jedem zentralasiatischen Land sowie erfolgreiche Beispiele aus anderen Ländern vorgestellt und diskutiert.
Alle zentralasiatischen Länder haben sich dazu verpflichtet, die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erfüllen. Um das Nachhaltige Entwicklungsziel 4 (SDG 4) der Agenda zu erreichen und „inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung [zu] gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle [zu] fördern“, sind grundlegende Reformen in den Bildungssystemen der zentralasiatischen Länder notwendig. Staatliche und nichtstaatliche Akteure müssen gefördert und befähigt werden, unterschiedliche Bildungsangebote, -formen und -institutionen zu entwickeln. Diese sollen flexibel auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger reagieren und den Zugang zu Bildungs- bzw. Lernangeboten, insbesondere in entlegenen Regionen, sichern.
Viele Akteure aus den Bildungssektoren der zentralasiatischen Länder sehen das Modell der Community Learning Centers als vielversprechendes Instrument. CLCs bringen Bildungs- und Lernangebote räumlich näher an die Lernenden. Sie können die Ausbildung in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), unternehmerische Fähigkeiten sowie fachliche und berufliche Qualifikationen weiterentwickeln, und so die Verbindung zum lokalen Arbeitsmarkt stärken. Durch die Aus- und Fortbildung von Arbeitskräften können sie zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Standortes beitragen und diesen für Investitionsprojekte attraktiver machen. CLCs können darüber hinaus wichtige Kompetenzen des 21. Jahrhunderts vermitteln, beispielsweise in den Bereichen nachhaltige Entwicklung, Global Citizenship Education und multikultureller Dialog.
Die Übernahme und Anpassung des CLC-Modells kann den Zugang zu Lern- und Bildungsangeboten für verschiedene Bevölkerungsgruppen sicherstellen und dabei alle Altersgruppen erreichen. Der CLC-Ansatz kann auch von anderen Anbietern, wie z. B. lokalen Kulturzentren, Jugendzentren und Förderzentren für Unternehmensgründer angepasst werden. So kann die Entwicklung der non-formalen Bildung und des lebenslangen Lernens unterstützt und eine effektivere Nutzung bestehender Fördermittel erreicht werden.
Die Teilnehmenden der Region Zentralasien verabschiedeten einen „Call for Action“ als Ergebnisdokument, der den Entscheidungsträgern in den jeweiligen Ländern übergeben wird.
Download: Call for Action Englische Version
Download: Call for Action Russische Version