Algerien

In Algerien arbeitet DVV International seit 2023. Die Aktivitäten werden vom Regionalbüro für Nordafrika in Tunis koordiniert. Eine 2022 durchgeführte Länder- und Machbarkeitsstudie, abgestimmt mit allen Beteiligten auf algerischer wie deutscher Seite, bildet hierfür die Grundlage. Sie zeigt das Potenzial des Landes für eine innovative Partnerschaft im Bereich der Erwachsenenbildung.

Erwachsenenbildung in seinen verschiedenen Facetten – (funktionale) Alphabetisierung, non-formale berufliche Bildung, politische Bildung usw. – wird in Algerien ganz überwiegend vom Staat betrieben. Wo Organisationen der Zivilgesellschaft beteiligt sind, übernehmen sie meist die Rolle von Dienstleistern des Staates. Zu den Herausforderungen der Erwachsenenbildung zählen insbesondere der Zugang zu Möglichkeiten des Lebenslangen Lernens für bestimmte Zielgruppen (z. B. Schulabbrecher*innen, Gefangene und nomadische Bevölkerungsgruppen), die Aktualisierung von Lehrplänen in methodisch-didaktischer Hinsicht und von Lerninhalten sowie Maßnahmen gegen den Rückfall Erwachsener in den Analphabetismus.

Arbeitsschwerpunkte

Die Arbeit von DVV International konzentriert sich derzeit auf Einzelmaßnahmen zum Austausch mit Akteur*innen der Region zur funktionalen Alphabetisierung und zur Analyse des nationalen Systems der Erwachsenenbildung. Dabei finden besondere kulturelle Praktiken wie etwa das sozioökonomische Phänomen Twiza, eine traditionelle Form solidarischen Wirtschaftens, Berücksichtigung. Langfristig soll ein gut verwaltetes und mit Ressourcen ausgestattetes Erwachsenenbildungssystem, das den Bedürfnissen der erwachsenen Lernenden (durch die Bereitstellung relevanter und hochwertiger Programme) gerecht wird, etabliert werden.