4
5
Vor
wort
“We are the first generation to feel the impact of climate change and the last ge
neration
tha
t can
do
something abou
t it.”
Barack Oba
ma
E
s
is
t
unbestreitbar
:
De
r
Klimawande
l
un
d
sein
e
Folge
n
sin
d
ein
e
vielfac
h
wissenschaftlic
h
belegt
e
Tat
-
sache,
wir
alle
sehen
und
erleben
seine
Auswirkungen
beinahe
tagtäglic
h.
In
weiten
Teilen
der
Welt
sin
d
die
Folgen
für
Mensch
und
Umwelt
deutlich
s
p
ürbar.
Der
Klimawandel,
seine
Auswirkungen
und
möglich
e
alternativ
e
Handlungsoptione
n
werde
n
globa
l
mi
t
Leidenschaf
t
un
d
oftmal
s
große
m
Dissen
s
diskutiert
.
Di
e
Debatt
e
eine
r
sozial
-
ökologische
n
Transformatio
n
hi
n
z
u
meh
r
Nachhaltigkei
t
bleib
t
dabe
i
nich
t
au
f
de
n
Klimawande
l
beschränkt
.
Vielmeh
r
bedar
f
e
s
eine
r
grundlegende
n
gesellschaftliche
n
Veränderung
,
die
den
vielschichtigen
Dimensionen
einer
nachhaltigen
Entwicklung
Rechnung
trägt.
Die
1
7
nachhaltige
n
Entwicklungsziele
der
Vereinten
Nationen
(SDGs)
zeigen
diese
Komplexität
auf.
Auch
Themen
wie
etw
a
Gendergerechtigkeit
und
die
Rechte
von
Minderheiten
werden
ebenso
engagiert
wie
kontrovers
diskutiert
.
Sicherlich
wäre
es
naiv
zu
glauben,
dass
dies
mit
mehr
Bildung
allein
zu
beheben
se
i
.
Die
U
rsachen
sin
d
s
o
komple
x,
wi
e
di
e
Interessenlag
e
un
d
Machtkonstellationen
,
di
e
eine
m
energische
n
Handel
n
oftmal
s
entgegenstehen.
Allerdings
kann
und
muss
Bildung
und
–
um
diesen
traditionsreichen
Begriff
zu
ver
-
wenden
–
Auf
klärung
einen
erheblichen
Beitrag
zur
Bewältigung
dieser
Krise
leisten.
Denn
nur,
wer
di
e
Zusammenhänge
durchschaut,
ist
in
der
Lage
angemessen
zu
handeln
und
das
Notwendige
in
Angriff
z
u
nehmen.
Und
da
die
Zeit
drängt
wäre
es
weise,
hier
bei
der
Bildung
und
A
u
f
klärung
von
Erwachsenen
un
d
Jugendliche
n
anzusetzen
,
den
n
si
e
sin
d
es
,
di
e
jetz
t
di
e
Weiche
n
fü
r
di
e
Zukunf
t
stellen
.
De
r
Erwachse
-
nenbildung
kommt
also
zweifellos
eine
große
Rolle
zu.
Und
damit
sind
wir
unmittelbar
bei
den
Erwachse
-
nenbildungszentren
.
Hie
r
gehe
n
di
e
Herausforderunge
n
wei
t
übe
r
di
e
Gestaltun
g
de
r
Lehrplän
e
hinaus
:
Die
Einrichtungen
als
Ganzes
müssen
die
Veränderung
leben,
wollen
sie
glaubwürdig
sein
und
Mensche
n
in
ihrem
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motivieren.
Darum
geht
es
im
Pro
jekt
„
Internationale
BNE
Allianzen“.
Für
uns
als
DV
V
International
hat
es
einen
sehr
hohen
Stellenwert,
denn
es
bearbeitet
eines
der,
wenn
nicht
das,
zentral
e
Zukunftsthema
der
Menschheit.
Und
es
tut
dies
in
einer
bisher
einzigartigen
internationalen
Allianz
vo
n
Erwachsenenbildungseinrichtungen
,
di
e
sic
h
gegenseiti
g
partnerschaftlic
h
befruchte
n
un
d
–
unterstütz
t
vo
n
einzelne
n
Fachleute
n
–
diese
s
G
uideboo
k
erarbeite
t
haben
.
Wi
r
hoffen
,
das
s
di
e
hie
r
vorgestellte
n
Konzepte
und
Modelle
breite
Anwendung
fi
nden
und
dass
wir
die
beteiligten
und
viele
weitere
Einrichtun
-
gen künftig bei seiner
N
utzung unterstützen können
.
Schließlic
h
möchte
n
wi
r
di
e
Gelegenhei
t
nutzen
,
de
m
Bundesministeriu
m
fü
r
Bildun
g
un
d
Forschun
g
fü
r
di
e
F
örderun
g
de
s
Pro
jekte
s
z
u
danken
.
Unse
r
Dan
k
geh
t
auc
h
a
n
da
s
überau
s
engagiert
e
P
r
o
jekttea
m
mit
Mirja
Buckbesch,
Eva
Heinen
und
Anne
L
ukas
sowie
an
die
Partnerorganisationen
und
Einze
l
perso
-
nen, die dieses Pr
o
jekt zu einem Erfolg gemacht haben
.
Vorw
ort
Einl
eitung
Liebe Leser*innen
,
mit
dem
vorliegenden
G
uidebook
S
ustaina
bALE
und
den
begleitenden
Arbeitsmaterialen
möchten
wi
r
Weiterbildungsorganisatione
n
ein
e
Unterstützun
g
be
i
de
r
Umsetzun
g
eine
s
ganzheitliche
n
nachhaltige
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Organisationsentwicklungsprozesses
im
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des
Whole
Institution
Approachs
bieten.
Die
hier
vorge
-
stellte
n
Modell
e
un
d
Goo
d
Pra
c
tic
e
Beispiel
e
wurde
n
i
m
Rahme
n
de
s
vo
m
BMB
F
geförderte
n
P
r
o
jekte
s
„
Internationale
BNE
Allianzen“
entwickelt.
Initiiert
durch
dieses
P
r
o
jekt
haben
sich
z
w
ölf
Weiterbildungsor
-
ganisationen
aus
sieben
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in
den
Prozess
einer
nachhaltigen
Organisationsentwicklung
begeben
.
Nebe
n
de
m
P
r
o
jekttea
m
de
s
DV
V
Internationa
l
wurde
n
di
e
Bildungsorganisatione
n
vo
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jeweil
s
einer
/m
Prozessbegleiter*in
aus
einem
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öp
fi
gen
Ex
per
t
*innen
-
Team
begleitet.
Die
Erfahrungen
wurden
ge
-
sammelt,
ausgewertet
und
zu
einem
zweigliedrigen
Modell
eines
Whole
Institution
Approachs
für
die
Er
-
wachsenenbildun
g
aufgearbeitet
.
Di
e
Ergebniss
e
diese
s
dre
ij
ährige
n
WIA-Labor
s
fi
nde
n
Si
e
i
n
diese
m
G
uidebook:
Zu
Anfang
führen
wir
in
die
Konzepte
der
Bildung
für
nachhaltige
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(BNE)
und
de
s
Whole
Institution
Approachs
(
WIA)
ein
und
geben
Ihnen
im
anschließenden
Kapitel
„
Die
internationale
n
BNE
Allianzen“
einen
Einblick
in
unsere
Pro
jektarbeit.
Darauffolgend
stellen
wir
Ihnen
das
zweigliedrig
e
Modell
eines
Whole
Institution
Approachs
in
der
Erwachsenenbildung
vor,
das
aus
vier
prioritären
Hand
-
lungsfeldern
und
einem
Phasenmodell
besteht.
Während
sich
die
Handlungsfelder
auf
die
inhaltliche
Aus
-
richtung
des
WIA
fokussieren,
beschreibt
das
Phasenmodell
detailliert
den
Prozess
einer
nachhaltige
n
Organisationsentwicklung
.
Di
e
Beschreibunge
n
un
d
Erklärunge
n
sin
d
mi
t
Umsetzungsbeispiele
n
unse
-
rer
Partnerorganisationen
durchzogen
und
bieten
Ihnen
so
einen
guten
Einblick
in
die
gelebte
Praxis
.
I
m
abschließende
n
Kapite
l
teile
n
einig
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unser
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P
r
o
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r
au
s
de
m
außereuropäische
n
Rau
m
ihr
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Perspektiven
zu
BNE
und
dem
WIA
und
wir
erhalten
zu
guter
Letzt
eine
Einschätzung
zum
Stellenwer
t
Transformative
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Bildun
g
i
m
europapolitische
n
Kontext
.
Begleiten
d
zu
m
G
uideboo
k
habe
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fü
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Si
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ei
n
Workboo
k
un
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weiter
e
zusätzlich
e
praxisorientiert
e
Materiale
n
erstellt
,
di
e
Ihne
n
di
e
Umsetzun
g
eine
s
eigenen
WIA
Prozesses
erleichtern.
Alle
Materialien
stehen
Ihnen
in
der
ALE
Toolbo
x
von
DVV
Inter
-
national kostenfrei zur Verfügung
.
Wir
danken
allen
beteiligten
Allian
z
partner*innen
für
ihr
herausragendes
Engagement
und
das
groß
e
Vertrauen
,
welche
s
un
s
entgegengebrach
t
wurde
.
Ih
r
Mu
t
un
d
ih
r
Ideenreichtu
m
ha
t
z
u
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gro
ß
arti
-
ge
n
S
ammlun
g
geführ
t
un
d
un
s
un
d
viele
n
weitere
n
Netzwer
k
partner*inne
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Inspiratio
n
un
d
Motivatio
n
gegeben.
N
icht
zuletzt
bedanken
wir
uns
für
die
zahlreichen
schönen
Stunden,
die
wir
online
und
auf
de
r
Studienreise in Schweden verbringen durften
.
Den Leser*innen wünschen wir viel Spaß beim Erkunden dieses interaktiven Flipbooks. An vielen Stellen
finden Sie kleine Animationen, die Ihren Entdecker*innengeist wecken sollen. Außerdem kommen in
zahlreichen Videosdie Parteiorganisation selbst zu Wort und eröffnen Ihnen neue Perspektiven
.
Einleitun
g
6
7
Bildung für nachhaltige Entwicklung
:
Unsere gemeinsame Zukun
ft gestal
te
n
„Ohne
Absicht
und
Aussicht
auf
Rückzahlung
borgen
wir
heute
von
zukünftigen
Generationen
unser
‚Umweltkapital‘.
Unsere
Nachfahren
mögen
uns
ob
unseres
verschwenderischen
Vorgeh
ens
ver
fl
uche
n
–
unsere
Schulden
werd
en
sie
nic
ht
me
hr
eintrei
ben
könne
n.
U
nser
Ver
halten
i
st
be
sti
mmt
vo
n
dem
Bewusstsein,
dass
u
ns
keiner
zur
Reche
nschaft
zieh
en
kann.
Kün
ftig
e
Ge
neration
en
habe
n
heute
kei
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Wahlrecht,
si
e
verfügen
üb
er
keiner
lei
po
litische
oder
fi
na
nziell
e
Ma
cht
und
sind
u
ns
dahe
r
oh
nmächtig
ausgeliefert.“ (Brun
dtland-
Bericht,
S
. 2
5)
Unsere
ge
meinsame
Zukunf
t
,
der
we
gweise
nde
Beri
cht
der
Brun
dtland-
Kommissio
n
aus
de
m
Jahr
1987,
bi
ldet
nach
wi
e
vor
den
Grundstein
unserer
Bestrebungen
zur
F
örderung
der
Bildung
für
nachhaltige
Entw
icklung
(
BNE).
D
er
Bericht
hob
d
ie
dri
ngend
e
Notwe
ndigke
it
her
vor
,
nicht
na
chhaltig
en
Praktike
n
in
allen
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entg
egenzuwirken,
da
sie
in
h
ohem
Ma
ße
d
ie
Umweltressourcen
b
elasten
u
nd
somit
die
Zuku
nft
für
na
chfol-
gende Generati
onen ge
fä
hrden.
Das
Konzept
der
Bildung
für
nachha
ltige
En
tw
icklung
(
BNE)
wurd
e
von
der
UN
ESCO
einge
fü
hrt,
um
nicht
nur
Umweltbelange,
sondern
auch
sozioökonomische
Herausforderungen
wie
Armutsbekämp-
fung,
Frieden
und
Kon
fl
iktlösung,
Gleichstellung
der
Geschlechter,
Gesund
heitsversorgung
und
Men-
schenrechte
zu
be
rücksichtige
n.
D
ie
2005
von
der
U
NESCO
initii
erte
BNE-D
ekade
sign
alisie
rte
da
s
internationale
Bekenntnis,
Bildung
i
n
globalpolitische
Themen
zu
integrieren,
um
eine
nachhaltige
Ent-
wicklung
übe
r
die
verga
ngene
n,
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egenw
ärtigen
und
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nfti
gen
K
ontexte
hinw
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zu
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ichen.
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Praktike
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B
NE
durch
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ssgenau
e
A
nsätze
und die Einbeziehung lokaler Akteur*
innen
zu
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Veran
kerung
von
B
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im
gesamten
Bildu
ngssystem
ist
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So
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en
Schulen
beispielsweise
ein
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e
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rschied-
liche
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Lern
erfahru
ng
zu
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n.
Um-
weltthemen
werden
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nu
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in
den
na
tu
rwissensch
aftl
ichen
Fächern,
sond
ern
auch
i
m
Sprach-
un
d
Musikunterricht
behandelt.
Auf
die
se
Weise
wird
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ie
dyna
mische
Ause
inand
ersetzung
m
it
n
achhal
ti
gen
Themen
über
forschungs-
und
projektbasierte
Ansätze
gefördert.
Dies
befähigt
die
Schüler*innen
dazu,
proaktiv
Lösunge
n
für
öko
logisch
e
u
nd
g
esellsch
aftl
iche
Proble
mstellun
gen
zu
fi
nd
en.
So
kön
nen
sie
zum
Beispiel
mittels
Gemeinwesen-Mapping
(
Visualisierungs-/Kartierungstechnik)
vulnerable
Bevöl-
keru
ngsgrup
pen
wi
e
Mensch
en
mit
Behin
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gen
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er
unter
schiedl
ichen
ku
lturelle
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Hi
ntergrün
den
ermitteln.
Erwachsenenbildungszentren
und
Community
Learnin
g
Cen
te
rs
o
rgani
sieren
Advo
cacy-Pro-
gramme
und
themenbezogene
Lernaktivitäten,
die
die
Resili
enz
in
sozi
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mischer
und
öko
logi-
scher
Hinsicht
fördern,
beispielsweise
in
den
Bereichen
Armutsbekämpfung,
Umgang
mit
der
altern-
den
Gesellschaft
und
Kata
stro
phenvo
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Dab
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Sch
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arauf,
den
Kli
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als
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oblem
zu
be
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und
die
Geme
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n
mit
wichtige
n
Plän
en,
wie
ein
er
zuverlä
ssigen
Evakuierung
sstr
ategie, vorzub
ereiten
.
Bildung für nachhaltige Entwicklung: Unsere gemeinsame Zukunft gestalten
Unser
e
gemeinsam
e
Zukunft
BNE-Initiativen
beziehen
N
achhal
ti
gkeitsaspe
kte
i
n
Persona
lentwickl
ungspr
ogramme
ein
und
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ein
Gefühl
von
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sozial
em
Bewusstsein
.
Hi
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sozia
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Unterne
hmens-
verantwortung
u
nd
Wertvorstell
ungen
i
m
V
orde
rgrund
,
di
e
neben
kommerzi
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Gewin
n
auch
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as
G
e
-
meinwohl
priorisieren.
Durch
diese
Ausrichtung
werden
sie
zu
relevanten
und
authentischen
Partnern
für
Bildungsei
nrichtun
gen.
Hoch
schulen
und
Forschung
seinri
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be
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an
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-
Aktivitäten
und
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we
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wissensch
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ein.
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zielt
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tw
icklung
führt
zu
institutionellen
un
d
soziale
n
Verän
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gen,
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ie
eine
nachh
altige
Wirtschaft,
Politik,
Lebe
ns-
weise
und
Gesellschaft
fördern.
Aus
bisherigen
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mit
der
BNE-Arbeit
wurden
folgende
zen-
trale Pr
inzipi
en abge
leitet:
ausgewogene Kompetenzen in den Bereichen Wissen, sozio-emotionale
Fähigkeiten und
V
erhalten zu vermitteln;
einen dynamischen Prozess der Reflexion, der Antizipation, des Austauschs und des
Handelns zu fördern;
den Stellenwert individueller Bemühungen anzuerkennen, die zur Umgestal
tu
ng von
Institutionen und Gemeinwesen insgesamt fü
hren;
den Schwerpunkt auf gemeinwesenbasiertes Lernen zu legen und generationen-
übergreifendes Lernen zu fördern, um Akteur*innen aller Altersgruppen in die Gestaltung
einer nachhaltigen Zukunft einzubeziehen.
Wenn
wir
die
BNE-Praktiken
wei
te
rentwicke
ln
wolle
n,
so
llten
wir
a
kti
ves
bürger
schaftliches
E
ngage-
ment
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um
die
soziale
Teilhabe
und
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Entscheidungs
fi
ndung
zu
verbessern.
Außerdem
ist
es
notwen
dig,
dass
wir
un
sere
Ver
netzung
mit
Gemei
nwesen
auf
breiter
Eb
ene
ausb
auen
und
loka
le
wie
auch
internationale
Netzwerke
stärken.
Die
nachhaltigen
Entwicklungsziele
(S
ustainable
Develop-
ment
Goals
–
SDGs)
dienen
als
globale
Agenda
bis
zum
Jahr
2030.
BNE
ist
eine
treibende
Kraft
auf
dem
Weg
zu
diesen
Zielen,
da
sie
den
Erwerb
von
Wisse
n
aus
der
Forsch
ung
u
nd
aus
loka
len
Ressou
r-
cen
sowie
von
Fähigkeiten
und
Komp
etenzen
un
te
rstützt.
So
ka
nn
eine
w
irksame
Zusa
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eit
zur
Bewältigung
lo
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w
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.
D
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UN
ESCO
hat
als
feder
fü
h-
rende
Organisation
für
BNE
fünf
pri
oritäre
A
kti
onsfelde
r
unter
BN
E
2030
ide
nti
fi
ziert,
die
sich
auf
Poli
ti
k,
Lernumgebungen, Lehrende, Jugendliche und A
kti
vitäten auf lokal
er Ebene
foku
ssieren.
Die
Covid-
1
9-Pandemie
hat
die
Anfälligkeit
unserer
Gesellschaft
für
Krisen
deutlich
gemacht
und
ge-
zeigt,
wie
wichtig
geg
enseitig
e
Zusammen
arbei
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ist,
u
m
einen
b
esseren
un
d
wider
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ndsfähig
eren
Pla-
neten
zu
schaffen.
Zudem
erfordern
die
a
ktu
ellen
H
erausford
erung
en,
die
der
Kl
imawan
del,
pol
itische
Spannung
en
und
bewaffnete
Kon
fl
i
kte
mit
sich
bri
ngen,
d
ass
wir
unser
Engag
ement
für
„Un
sere
g
e-
meinsame
Zukunft“
bekräftigen.
Wir
sollten
unsere
bisherigen
Aktivitäten
überdenken
und
prüfen,
wel-
che
Schritte
i
n
Zukunft
notwend
ig
sind,
um
ein
e
nachha
ltige
und
w
ohlha
bende
Welt
für
die
komme
nden
Gener
ationen zu g
estalten.
Bildung für nachhaltige Entwicklung: Unsere gemeinsame Zukunft gestalten
Kiichi
Oyasu
A
sia-P
acific
Cultural
Cen
tre
for
UNESCO (AC
CU)
Yoko
Ito
Deve
lopmen
t
Edu
cation
Asso
ciation an
d
Resource Cen
te
r
8
9
Whole Institution Approach: Lern- und Erfahrungsräume der Nachhaltigkeit ges
talten
Whole
Instituti
on
App
roach:
Lern-
und
Erfahrungs-
räume der Nachha
ltigkeit gestal
te
n
Syst
ematischer
Überblick über
den WI
A in
Sustainability
Science
Whole Institution Approach: Lern- und Erfahrungsräume der Nachhaltigkeit ges
talten
Approach
s
i
m
B
ildun
gsalltag
er
lebt
wird,
desto
be
fä
higter
un
d
motivierter
fühl
en
sich
Ler
nende
und
Lehrende,
zu
Nach
haltigke
it
bei
zutragen
–
un
d
verha
lten
sich
auch
selbst
nach
haltige
r
(Hol
st,
Grund
&
Brock, in re
view).
Die
Bedeutung
und
Sinnhaftigkeit
eines
Whole
Institution
A
pproach
s
für
ein
koh
ärentes
N
achhal
ti
gkeits-
lernen
ist
auch
in
der
Po
litik
erkann
t:
Die
M
itglied
ssta
aten
de
r
EU-Kommis
-
sion für die
EU
Working G
roup
Schools: Learning
for Sustainability
DER POLITISCHE RAH
MEN
Das
BNE-Programm
der
UNESCO
„B
ildun
g
fü
r
nachha
ltige
Entwickl
ung:
di
e
globa
len
Nachh
al-
tigkeitsziele
verwirkliche
n
–
BNE
2030“
tra
t
202
0
in
Kraft.
D
ie
Road
map
arbe
itet
d
ie
Schlü
ssel-
funktion,
die
BNE
für
d
as
Erreich
en
d
er
Gesamtheit
de
r
SDGs
hat,
deu
tl
ich
h
eraus.
Dazu
de
fi
niert
die
UNESCO
fünf
prio
ritäre
Han
dlung
sfe
lder,
d
ie
die
Schwe
rpunkte
de
s
We
ltaktionspr
ogramme
s
(2015
–2019) fortsetzen:
Politische
Unter
stützung
Ganzheitliche
Trans
formation
von Lern- und
Lehrumgebungen
Kompetenze
nt-
wicklung
von
Lehrenden
Stärkung und
Mobilisierun
g
der
Jugend
Förderung nachhal-
tiger Entwicklung
auf lokaler Ebene
UNES
CO
Roa
dmap
BNE
Jor
rit
Holst
Freie Univer
sität Be
rlin
Bianca Bilgram
Deutsch
e UNESCO
Komm
ission e.V.
Ob
beabsichtigt
oder
nicht,
Menschen
in
Bildungseinrichtungen
lernen
die
ganze
Zeit
–
auf
dem
Flur,
in
de
r
Kantine,
im
Gespräch
mit
anderen
Teilnehmenden
und
natürlich
im
Rahmen
der
eigentlichen
Bildungsange
-
bote
.
Fü
r
kohärente
s
Nachhaltigkeitslerne
n
is
t
dahe
r
entscheidend
,
di
e
gesamt
e
Einrichtun
g
mitzudenken
,
also
das
räumliche
und
soziale
Umfeld
und
damit
das
alltägliche
und
als
„
norma
l“
wahrgenommene
Handel
n
ebenso
wie
die
Programmangebote.
Der
Ansatz
des
Whole
Institution
Approachs
greift
diese
Erkenntni
s
a
u
f
:
In
Bildungseinrichtungen,
die
sich
selbst
als
Lern-
und
Erfahrungsräume
der
Nachhaltigkeit
entwickeln
,
werden
soziale,
ökologische
und
ökonomische
Nachhaltigkeit
praktisch
erlebbar
und
gestaltbar.
Wird
die
Be
-
deutung
des
Umfeldes
für
das
Lernen
nicht
bedacht,
passiert
schnell
das
Gegentei
l:
Im
Bildungsprogram
m
geht
es
um
Klimagerechtigkeit,
aber
das
Gebäude,
das
Gelände
oder
die
Verp
fl
egung
vermitteln
beispiels
-
weise,
dass
fossile
Energie,
der
ständige
Verzehr
von
Fleisch
oder
die
Verwendung
von
Wegwerfprodukte
n
völli
g
norma
l
un
d
akzeptabe
l
sind
.
E
s
kan
n
de
r
Eindruc
k
entstehen
,
das
s
Theme
n
wi
e
Klimaschut
z
ode
r
soziale Gerechtigkeit zum Reden, aber nicht zum Handeln sind
.
Im
Gegensatz
dazu
befördert
der
Whole
Institution
Approach
,
das
s
sic
h
Leitung
,
Mitarbeitende
,
Referierende
,
Lernend
e
un
d
Partner*inne
n
de
r
Bildungseinrichtun
g
au
f
eine
n
gemeinsame
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Weg begeben, Nachhaltigkeit an ihrem Arbeitsplatz und als Lern
-
or
t
konkre
t
mi
t
Lebe
n
z
u
füllen
.
Di
e
globale
n
un
d
lokale
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Nach
-
haltigkeitsziele
,
wi
e
Klimaschut
z
,
Biodiversitätserhal
t
un
d
sozial
e
Gerechtigkeit,
werden
zu
einem
Kernbaustein
der
Organisationsentwicklung
und
dem
Alltag
der
Einrichtun
g
–
von
der
Beschaffung
über
die
Personalentwicklung,
der
Kommunikation,
dem
Betrieb
von
Gebäuden,
de
r
Verp
fl
egung und natürlich als
Teil der Bildungsangebote
.
Eine
d
erartige
E
ntwicklun
g
ist
kei
ne
Einma
l-Interventio
n,
sondern
e
in
fortlaufen
der
Lern
prozess
u
nter
Einbeziehung
verschiedener
Grup
pen
in
und
um
d
ie
Ein
richtung
.
In
die
sem
Prozess
steht
das
gemein-
same
Aushandeln
von
Zielkon
fl
ikten
und
die
Entwicklung
kontextspezi
fi
scher
Ansätze
im
Mittel
punkt,
insbesondere
wenn
fi
nanzielle
Möglichkeiten
begrenzt
sind.
Den
Effekt
einer
Ausrichtung
von
Lernor-
ten
an
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der
N
achhal
ti
gkeit
zeigt
eine
aktuell
e
Befragu
ng
de
s
N
ational
en
BNE-Mon
itorings
von
etwa 3.000 ju
ngen M
enschen u
nd Le
hrende
n: Je meh
r Nach
haltigke
it im Sin
ne des Whol
e Institution
Das
Handlungsfeld
2
fokussiert
dabe
i
die
ga
nzheitli
che
Tran
sfo
rmation
von
L
ehr-
und
L
ernumg
e
-
bungen an Kriterien de
r N
achhal
ti
gkeit:
„Um
Lernende
zu
ermutigen,
zu
Change
Agents
zu
wer-
den,
die
über
das
Wissen,
die
Mittel
,
die
Bereitschaft
und
den
M
ut
verfügen,
transformative
Maßnahmen
für
eine
nachhaltige
Entw
icklung
zu
e
rgreifen
,
müssen
die
Bil-
dun
gseinr
ichtunge
n
selbst
transfor
miert
werde
n.
Di
e
g
e-
samte
Bildungseinr
ichtung
muss
au
f
die
Pri
nzipie
n
ein
er
nach
haltige
n
E
ntwicklun
g
ausge
richtet
w
erden
,
sodass
die
Art
und
Weise,
wie
die
Einrichtungen
geführt
und
Ent-
scheidungen
innerhalb
einer
Einrichtung
getroffen
werden,
mit
den
Lerninhalten
und
den
pä
dagogischen
Methoden
korresp
ondiert
und
diese
weiter
stärkt.
Dieser
Whole
Ins-
titution
Ap
proach
von
BNE
erfordert
Lern-
und
Lehrumge-
bungen,
in
denen
die
Lernenden
ler
nen,
wie
sie
leben
,
u
nd
leben, was sie lernen.“
(
UNESCO Roa
dmap BNE
, S. 28)
UNESCO,
der
Euro
päische
n
Uni
on
sowie
d
ie
nation
alen
Re-
gie
runge
n
hab
en
sich
da
zu
beka
nnt,
d
ie
Entwi
cklung
na
ch-
haltiger
Lernorte
im
Sinne
des
Whole
Institution
Approachs
in allen Bildungsbereichen zu stärk
en
.
1
0
11
Die
Rolle
der
BNE
in
der
Erwachsenenbildung
Die Rolle der BNE in der Erwachs
enenbildung
Vor
allem
die
öffentlich
verantwortete,
allen
offenstehende
Erwachsenenbildung
entspricht
dem
SDG
4:
hochwertige
Bildung
für
alle
.
So
können
sich
an
Organisation
en
der
Erwach
senenb
ildun
g,
wie
z.
B.
Vo
lkshochsch
ulen, alle Bü
rger*in
nen leben
slang bil
den. Pro-
gramme
werde
n
wohno
rtsnah,
vielfäl
ti
g,
zi
elgrup
penor
ientiert
und
lebensn
ah
ge
sta
ltet.
Di
e
Erwa
chsenen
bildu
ng
kann
dab
ei
besonders
d
urch
ihre
vi
elfältige
n
Zi
elgru
ppen
di
e
BNE
beför-
dern,
denn
i
hre
Ang
ebote
stehen
alle
n P
ersonen
o
ffe
n
und
b
e-
förde
rn damit auch d
as intergen
eration
ale Lern
en.
Da
Lebenslanges
Lernen
eine
zentrale
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für
die
zukunftsfähige
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der
Gesellschaft
ist,
stellt
das
fl
ächendeckende
Angebot
von
Erwachsenen-
bildungso
rgani
sationen
eine
w
eitere
wi
chtige
Ba
sis
fü
r
nachha
ltige
Entwi
cklung
d
ar.
L
eistet
die
Ein-
richtu
ng
dann
a
uch
noch
aktive
Integ
rationsar
beit,
wie
di
es
in
Deutschl
and
die
V
olksho
chschule
n
üb
er
Sprach-
und
Integrationskurse
ebe
nso
wie
üb
er
Schula
bschl
ussange
bote
und
Gru
ndbil
dung
tu
n,
bezi
e-
hen
sie
zudem
direkt
weitere
SDGs
wie
bspw.
SDG
10
(weniger
Ungleichheiten)
in
ihre
Arbeit
mit
ein.
Ein
Fokus
liegt
in
der
Erwachsenenbildung
also
tradi
ti
onell
in
d
er
sozial
en
Dimensi
on
von
Nachh
altig-
keit.
Auch
auf
europäischer
Ebene
ist
das
Thema
BNE
in
der
Erwachsenenbildungslandschaft
ange-
kommen,
verdeutlicht
z.
B.
im
Jahresthema
2023
der
EAEA
„Adult
Learning
and
the
Green Transition“
und diversen Erasmus+ Partnerschaftspro
jekten.
Im
Bildungsprogramm
der
Erwachsenenbild
ungsin
sti
tu
ti
onen
ist
die
ökolog
ische
Dimensi
on
in
den
ver-
gangenen
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sichtbar
ausgeweitet
worden.
Mit
Angeboten
wie
Repair-C
afes,
Do-it-Yourself
&
Up-
cycling
ebenso
wie
mit
klassischen
Umweltbi
ldung
sth
emen
un
d
In
fo
rmationsve
ranstaltung
en
run
d
um
Klima
&
En
ergiesp
aren.
Jahre
sth
emen
ori
entiere
n
sich
an
ein
zelnen
SDGs
u
nd
im
Kochkurs
wi
rd
über
die
CO
2
-Bilanz
der
verw
endeten
L
ebensm
itte
l
diskutiert.
Erwach
sene
nbild
ung
muss
dabe
i
anders
vor-
gehen
als
Kita,
Schulen
und
Universitäten
und
ihre
Teilnehmer*innen
zunächst
mit
ihren
Angeboten
überzeugen
und
locken,
ehe
der
BNE-Dreiklang
„Wissen
–
Können
–
Wollen“
in
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treten
kann.
Auch
desweg
en
ist
die
i
nstitutionel
le
Komp
onente
der
BNE
ei
n
wichtige
r
Faktor.
Bemü
hunge
n
und
Be-
strebungen,
etwa
im
Einkauf
od
er
der
V
eranstal
tu
ngspla
nun
g
nachha
ltiger
zu
werde
n,
müssen
d
eutlich
an
Teilnehmende
und
Besucher*innen
der
Insti
tu
ti
onen
ko
mmunizi
ert
w
erden
,
um
al
s
a
uthentische
Trei-
ber
vo
n
Tra
nsformation
sprozessen
wahr
genomm
en
zu
we
rden.
Institution
en
de
r
Erwachse
nenbi
ldung
können
besonders
an
dieser
Stellschraube
stark
auftreten,
denn
ihre
Teilnehmenden
kommen
auf
frei-
williger Basis und sind für Weiterbi
ldung u
nd neue E
rfa
hrung
en intrinsi
sch motiviert.
In
der
deutschen
Vo
lkshochsch
ullan
dschaft
gibt
es
bun
des-
weite
Praxisaustau
sche,
Bunde
sfa
chkonfere
nzen
und
Netz-
wer
kgruppe
n,
die
de
r
ko
llegi
alen
Weiter
bildu
ng
zu
BNE
und
SDGs
dienen.
D
ie
größten
He
rausforde
rungen
fü
r
die
U
mset-
zung
von
BNE
i
n
der
Erw
achsene
nbild
ung
sind
Zei
t
un
d
Geld.
Zeit,
um
lernend
au
szuprob
ieren,
V
isione
n
zu
en
tw
ickeln
un
d
Veränderung
anzustoßen.
Geld
,
um
n
eues
Perso
nal
a
nzustel-
len
und
vo
rhandene
s
w
eiterzubilde
n,
u
nd
um
Infra
stru
ktu
r
mo
-
dern und zukun
ftsfähi
g weiterzue
ntwickeln
.
SDG 4: Inklu-
sive, gleichbe-
rechtige und
hochwertige
Bildun
g
Handreichung
–
BNE an Vol
ks-
hochschulen
Die Rolle der BNE in der Erwachsenenbildun
g
Vielerorts
sind
schon
erste
Schritte
i
n
Richtung
ganzheitlicher
BNE-Ansatz
getan:
Alte
Strukturen,
wie
z.
B
.
die
Differenzierung
i
n
verschiedene
Programm
bereiche
an
Vol
kshochschu
len,
beg
innen
aufzuwe
i-
chen,
man
denkt
fach
übergreifend,
tritt
nach
außen
und
sucht
neue
Veranstaltungsorte
und
Kooperati-
onspartner*innen.
Oft
beginnt
der
stru
ktu
rierte
BNE-P
rozess
in
Einri
chtungen
der
Erwa
chsenen
bildu
ng
mit
Intro
spektion.
Man
scha
ut,
wa
s
sch
on
da
ist
u
nd
was
es
noch
brau
cht
zu
r
eigen
en
BNE
-Vision
.
Prompts
wie
Ha
ndlun
gs-
un
d
Lö
sungsori
entieru
ng,
D
emokratie
,
gl
obale
Zu
sammenh
änge,
Zielg
rup-
penorien
ti
erung
o
der
Vi
elfalt
w
erden
di
skutiert
un
d
fl
ieße
n
i
ns
Le
itbild,
strategi
sche
Entwickl
ungszie
le,
die
Programmplanung
und
die
Art
des
pädagogischen
Angebots
ein.
Damit
werden
die
Erwachsenen-
bildner*innen und
Teilnehmer*innen zu Wegberei
te
r*inne
n und gese
llschaftlich
en Vorbil
dern.
SDG
4
„HOCHWERTIGE
BILDUNG“
Unterziel
4.7:
„Bis
2030
sicherstellen,
dass
alle
Lernenden
die
notwendigen
K
enntnisse
und
Quali
fi
kationen
zur
Förd
erung
na
chhaltig
er
Entwi
cklung
erwerb
en,
u
nter
and
erem
durch
Bi
ldung
für
nachhaltige
En
tw
icklung
und
nach
haltige
Le
benswe
isen,
Mensche
nrechte,
Geschl
echter
-
gleichstellung,
eine
Kultu
r
de
s
Fried
ens
und
der
Gewal
tl
osigkei
t,
Weltbü
rgerscha
ft
un
d
die
Wert-
schätzung kultureller V
ielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.“
Florin
Feldmann
Landesverband der Volksh
och-
schulen Schle
swig-Ho
lstein e.V.
Maria B
albach
Vol
kshochschu
lverba
nd
Mecklenburg
-Vorpo
mmern e.V.
12
13
Gelingensfaktoren des WIA: Eine Analyse der Rahmenbedingungen
Gelingensfaktoren
des
WIA:
Ei
ne
Analyse
der
Ra
h-
menbedingungen in der Erwach
senenb
ildun
g
Die
Umsetzung
einer
ganzheitlichen
und
nachhaltigen
Organisationsentwicklung
(Whole
Institution
Ap-
proach
–
WIA)
stellt
einen
agilen,
bewusst
her
beige
fü
hrten,
strukturier
te
n
Verän
derung
sprozess
inne
r-
hal
b
einer
Orga
nisation
dar.
Ei
ne
erfolgr
eiche
WIA-Umsetzun
g
in
Erwach
senenb
ildun
gseinri
chtungen
stellt dabei komplexe Anforderungen
an
die
Prozessentwicklung.
So
geht
der
WIA
weit
über
die
einzel-
ne
Organisation
hinaus,
beginnt
aber
eben
auch
dort,
im
eigenen
Betrieb.
Für
den
WIA
an
Erwach-
senenbildungsinsti
tu
ti
onen
stel
lt
si
ch
die
Fra
ge,
ob
es
Rahme
nbedi
ngung
en
gi
bt,
di
e
die
Umsetzun
g
begünstigen
und
welch
e
Faktoren
zur
er
fo
lgreich
en
Impleme
ntierung
be
itragen
können
.
Erwachse
nen-
bildungseinrichtun
gen
könne
n
in
vier
Ei
nrichtun
gstypen
untersch
ieden
werd
en
–
öffentliche,
par
tik
u-
lare,
betriebliche
und
kommerzielle
.
D
ie
versch
ieden
en
Typen
un
te
rlieg
en
unterschie
dliche
n
Finan-
zierungs-
und
Verwal
tu
ngsstruktur
en
und
sin
d
in
eine
V
ielzah
l
von
Rechtsforme
n
unterteilt
(z.
B
.
Teil
der
Kommune,
Eigenbetriebe,
Vereine
oder
Verbände).
Schlussendlich
lässt
sich
a
ber
festhalten
,
da
ss
d
ie
Art
der
Rechtsform
keine
n
begü
nstigend
en
o
der
he
mmenden
Faktor
für
die
Umsetzung
eines
WI
A
da
r-
stellt,
jedoch
Ein
fl
uss
auf
spezi
fi
sche
Handlung
sspielrä
ume
nimm
t.
Für
die
Umsetzun
g
d
es
WIA
spiele
n
vielmehr
Faktoren
wie
Motivation,
fi
nanzielle
Absicherung,
inklusiver
Zugang
zu
den
Bildungsformaten
und
die
intern
e
Org
anisatio
nsstruktur
eine
R
olle.
Gener
ell
könn
en
folgen
de
Faktoren
be
nannt
werd
en,
die die Umsetzung eines WIA
a
n Erwachsenenbi
ldung
seinri
chtungen
b
egünstig
en könne
n.
1
Finanzierung
Eine
langfriste
fi
nanzielle
Absicherung
bspw.
durch
Mittel
der
Kommune
oder
den
Staat
ermöglicht
die
Freisetzung
von
fi
nanziellen
und
personellen
Ressourcen
für
die
Umsetzung
langfristiger
Pro
jekte
und
Prozesse.
Geld
a
llein
ist
keine
Ge
linge
nsbedi
ngung
bei
der
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d
es
WIA.
E
ine
fi
n
anziel
le
Absicheru
ng
ist
a
ber
erford
erlich,
um
de
n
Blick
für
üb
ergeo
rdnete
The
men
einn
ehmen
zu
können
.
Im
Umkehrschluss
kann
ein
gleich
bleibend
hoher
oder
sich
verschärfender
Finanzdruck
auf
eine
Erwach-
senenbildungsorganisation
zu
einer
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der
Prioritäten
führen.
Di
e
fü
r
die
e
rfo
lgrei
che
Umse
t-
zung
des
WIA
in
einer
Organisation
wichtige
Motivation
und
Grundstimmung
sowie
die
kommunikative
Offenheit
l
eiden
eben
fa
lls
unter
ein
er
konstant
unsi
cheren
Finanzi
erung.
E
ine
grun
dständig
e
dauer
hafte
fi
nanzielle
Absicherung
von
Erwachsenenbildungsorganisationen
auch
für
interne
Prozesse
und
die
Möglichkeit zur Investition in Organisationsentwicklungsprozesse ist daher unabdingb
ar.
2
Führungsstruktur
Die
Leitung
und
Ste
uerun
g
einer
Erw
achsene
nbild
ungsor
ganisa
ti
on
ist
e
in
wesen
tl
icher
Faktor
be
i
einer
für
den
WIA
notwendigen
organisationalen
Flexibilität.
Den
meisten
Erwachsenenbildungsorganisatio-
nen
ist
gemein,
dass
die
Anzahl
der
Honorarkräfte
deutlich
über
der
der
Festangestellten
liegt.
Mit
einem
im
Vergleich
kleineren
Tea
m
der
Festange
ste
llten
wi
rd
also
d
er
Organisa
ti
onsbetri
eb
du
rchge-
führt
und
gelenkt.
Es
sind
zumeist
diese
Festangestellten,
di
e
sich
in
regel
mäßigen
Komm
unikatio
ns-
räumen
besp
rechen;
Festan
gestellte
sind
naturge
mäß
eng
er
in
die
r
egulä
ren
hiera
rchische
n
Struktur
en
eingebun
den
als
externe
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einen
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Bil-
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203
0
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.
4
Spra
che & Kommunikation
Die
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einer
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ldung
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K
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WIA-
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für
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Po
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Org
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Ei
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.
5
V
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Thema
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und
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vieler
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Umsetzung
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u
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14
15
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17
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20
21
Meilensteine des
Pr
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Meilensteine des Pro
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Meilensteine des
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22
23
Der Whole Institution Approach in der Erwachsenenbildung – ein Model
l
Der Whole Institution Approach
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die
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der
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“,
die
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Potenziale
für
nachhaltige
Umsetzung
bieten.
Insgesamt
hat
die
BNE
-
Allianz hier vier Handlungsfelder mit diversen Unterkategorien identi
fi
ziert
.
Beide
Komponenten
–
das
Phasenmodell
und
die
vier
Handlungsfelder
–
ergeben
zusammen
einen
gute
n
Fahrplan
für
den
Whole
Institution
Approach
an
einer
Erwachsenenbildungseinrichtung.
In
den
beide
n
nachfolgenden Kapiteln
Handlungsfelder
und
Phasenmodell
fi
nden Sie vertiefende Informationen
.
DAS P
HASENMODELL
Angelehnt
an
klassische
Ansätze
der
Organisationsentwicklung
zielt
das
Phasenmodell
auf
einen
Pro
-
zess,
der
–
wenn
einmal
etabliert
und
verfestigt
–
zy
klisch
und
fortlaufend
umgesetzt
wird.
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die
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(
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1
:
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)
folg
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t
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Bestandsaufnahm
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eigene
n
Situ
-
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(
Phase
2:
Analys
e
).
Im
Anschluss
beginnt
die
konkrete
Arbeit
(
Phase
3:
Strategi
e
),
und
die
erste
n
Maßnahmen
werden
realisiert
(
Phase
4:
Umsetzun
g
)
.
Besondere
Bedeutung
kommt
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WIA
dem
letzte
n
Schrit
t
de
s
Zy
klu
s
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(
Phas
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5:
Evaluation
)
.
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weitere
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sin
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di
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de
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Praxisbeispiele
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praktisch
e
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-
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für
Sie
erstellt.
Folgen
Sie
dazu
einfach
den
Links
zum
Workbook WI
A!
Der Whole Institution Approach in der Erwachsenenbildung – ein Mod
el
l
DIE VIER
HANDLUNGSFELDER
Auf
den
nachfolgenden
Seiten
stellen
wir
zunächst
ein
Model
aus
vier
Handlungsfeldern
vor:
Bildungspro
-
gramm,
Management,
Lehrumgebung
und
Arbeitsplat
z,
Netzwerke.
Dieses
Model
der
Handlungsfelde
r
is
t
ein
e
Hilfestellung
,
de
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WIA-Prozes
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inhaltlic
h
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u
strukturieren
.
Di
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,
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n
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h
de
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vielfältige
n
Facette
n
eine
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ganzheitliche
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BN
E
z
u
analysieren sowie strukturiert Ziele zu entwickeln
.
Di
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Handlungsfelde
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wurde
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de
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BNE-Allianze
n
entwickel
t
und
spezi
fi
sch
auf
Bildungsorganisationen
zugeschnitten.
Weil
die
hier
vorgestellten
Handlungsfelder
un
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e
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zugeordnet
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Organisationsbereich
e
i
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Rahme
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diese
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G
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s
nich
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vollum
-
fänglich beschrieben werden können, setzen wir auf den nachfolgenden Seiten bewusst Akzente
.
Zudem
ist
bei
den
vier
Handlungsfeldern
zu
beachten,
dass
es
sich
um
ein
Modell
handelt,
dass
ein
ana
-
ly
tisches
und
strukturierendes
Vorgehen
unterstützt.
Einzelne
Ziele
oder
Arbeitsbereiche
in
einer
Organi
-
sation
haben
in
der
Praxis
meist
Querverbindungen
zu
mehreren
der
Handlungsfelder.
Eine
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u
ordnung
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spezi
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schen
Handlungsfeld
dient
also
dazu,
den
Prozess
der
Analyse,
Zielsetzung
und
Umsetzun
g
besser strukturieren zu können
.
24
25
Handlungsfeld 1: Bildungs
programm
Bildungspro
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Programm
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Bildungsprogramm
zu
stärken.
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Hier finden Sie
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Handlungsfeld 1: Bildungs
programm
STÄRKUNG DER BNE-
PÄDAGOGIK
Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Wissen, Werte und Komp
etenzen, die
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Te
ilneh-
menden ermöglichen, verantwortungsb
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gestalten
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en Pla
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le
benswe
r-
ten Ort für nachfolgende Generationen zu
e
rhalten. BNE er
möglich
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lexe Zusamme
nhäng
e in
einer globalisierten Welt besser zu verstehen u. a. durch das Kennenlernen verschiede
ner Perspe
kti-
ven und Wi
rkmechan
ismen.
Modell angelehnt an das Kompetenz
modell
von de Haan, Gerhard (
2008).
Bettina K
rauss, kvhs Groß-Gerau
„Als
Kreisvolkshochschule
(kvhs)
Groß-Gerau
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wir
einen
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Ause
inand
ersetzung
mi
t
Themen
wie
Wald,
Umweltschutz
und
Biodiversität,
nach
haltig
em
Wirtschaften,
fa
iren
Lieferke
tten
und
Klimawandel
befördern.
Die
SDGs
dienen
a
ls
di
daktischer
L
eitfaden.
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as
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Forstha
us-Zimme
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veranker
t
BNE
an
unserer
Kreisvolkshochschule
als
Querschnittsth
ema.
Di
e
Teams
der
kvhs
und
Kreisverw
al-
tung
sowie
Kursleitende
und
Teilnehmende
werden
Schritt
für
Schritt
in
die
Gestaltung
des
Lernor-
tes
einbe
z
ogen.
Unser
BNE-E
scape-Room
bietet
eine
spielerische
Erkundung
von
BNE-Themen.
Das
Smartboard
vermittelt
Wissen
zur
Historie
des
Ortes,
bietet
Recherchemöglichkeiten
zu
den
SDGs
und
fördert
den
Transfer
in
andere
Bildungsformate,
zum
Beispiel
in
den
Sprachenunterricht
oder
in
Krea
-
tivangebote
der
kulturellen
Bildung.
Aktive
aus
der
Region
kommen
i
n
unserer
digitalen
Wissensroute
zur
Klimaanpassung
zu
Wort
und
zeigen
welches
BNE-Engageme
nt
es
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Regio
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Die
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