Das Curriculum globALE baut auf einer Reihe allgemeiner Prinzipien auf:
Kompetenz umfasst unterschiedliche Einzelelemente wie Wissen und Fertigkeiten sowie die Fähigkeit, diese zueinander in Beziehung zu bringen und in konkreten Situationen angemessen einsetzen zu können. Kompetenz in diesem Sinne zielt auf Handlungsfähigkeit in bestimmten Kontexten ab. Die bewusste Reflexion gehört daher zur kompetenzbezogenen Grundausstattung von professionell arbeitenden Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildnern.
Das Curriculum globALE umfasst auch persönliche und soziale Kompetenzen. Wissensanwendung steht im Zusammenhang mit dem Umgang des Erwachsenenbildners bzw. der Erwachsenenbildnerin mit seinen bzw. ihren Lernenden. Das Curriculum sieht eine Mischung aus Theorie und Praxis vor. Wissenschaftliche theoretische Erkenntnisse über das Lernen Erwachsener bilden die Grundlage und sind eine wichtige Voraussetzung für praktische Anwendung und Übungen sowie deren Reflexion. Die Verbindung von Phasen des theoretischen Kenntniserwerbs mit Phasen der praktischen Übung sind daher eine unabdingbare Voraussetzung.
Das Curriculum ermöglicht bei der konkreten Umsetzung viele Freiräume, die dafür genutzt werden können, inhaltlich wie methodisch an die Voraussetzungen und Bedürfnisse der Teilnehmenden anzuknüpfen. Die variablen Teile des Curriculum können frei nach den zielgruppenspezifischen Bedarfen vor Ort gestaltet werden. Die Teilnehmerorientierung umfasst auch: Relevanz und Realitätsbezug der Lerninhalte und Methoden für die Teilnehmenden, die Berücksichtigung ihrer Erfahrungen und Vorkenntnisse sowie einen auf Gleichberechtigung und gegenseitigem Respekt beruhenden Umgang zwischen Lehrenden und Teilnehmenden.
Die Erwachsenenbildung hat nicht nur die Aufgabe, Inhalte zu vermitteln, sondern Lernenden, den eigenen Lernprozess zu reflektieren und ihnen Instrumente und Techniken zu vermitteln, mit denen selbstgesteuerte Lernprozesse unterstützt werden können. Eine wichtige Aufgabe ist auch die Motivation zum kontinuierlichen Weiterlernen zu fördern sowie die Fähigkeit, den eigenen Lernprozess zu erkennen, zu reflektieren und zu verbessern. „Lernen lernen“ und wirkungsvolle Lernstrategien sind erforderlich, damit sich erwachsene Lernende zu lebenslang Lernenden entwickeln können.
Zweck des Modul 0 ist es, die Teilnehmenden mit dem Curriculum globALE vertraut zu machen und so eine solide Grundlage für das erfolgreiche Absolvieren des Trainings zu legen.
Modul 1 führt in die Funktionen und Besonderheiten des Feldes der Erwachsenenbildung und seine Bedeutung in ihrem eigenen gesellschaftlichen Kontext ein, auch im Vergleich zu anderen denkbaren Kontexten sowie in einem umfassenderen internationalen Rahmen. Erwachsenenbildner und Erwachsenenbildnerinnen werden in der Lage sein, ihre eigene professionelle Rolle darin zu verorten.
Modul 2 informiert über lerntheoretische Kenntnisse und verknüpft diese mit dem eigenen didaktischen Handeln der Teilnehmenden. Sie werden mit den motivationalen, psychologischen und sozialen Besonderheiten des Lernens Erwachsener vertraut gemacht und werden diese bei der Planung und Durchführung ihrer Veranstaltungen berücksichtigen.
Modul 3 führt in die theoretischen Grundlagen der Kommunikation ein und lehrt die Teilnehmenden darin, diese im Unterricht und in der Bildungsarbeit mit Erwachsenen anzuwenden. Sie werden darüber hinaus mit den zentralen Theorien zur Dynamik von Gruppen vertraut gemacht und in die Lage gebracht, diese im Lehr-/Lerngeschehen in der Gruppe zur Steuerung der sozialen Prozesse anzuwenden.
Modul 4 bietet den Teilnehmenden ein Methodenrepertoire der Erwachsenenbildung und bringt sie in die Lage, dieses zum optimalen Lernerfolg ihrer jeweiligen Zielgruppe einzusetzen.
Modul 5 führt in die Phasen Planung, Organisation, Durchführung und Evaluation im professionellen Handlungszyklus eines Erwachsenenbildners bzw. einer Erwachsenenbildnerin ein. Für die Phasen Planung, Organisation, und Evaluation werden sie über Kenntnisse unterschiedlicher Methoden verfügen und in der Lage sein, diese situationsgerecht anzuwenden und kritisch zu reflektieren. Mit Blick auf ihr eigenes professionelles Handeln nutzen die Erwachsenenbildner bzw. Erwachsenenbildnerinnen die gewonnenen Erfahrungen zur systematischen Verbesserung ihrer Angebote.