Promoting inclusive education for young people and adults in Tajikistan

Confectioner training in an adult training centre in Dushanbe

Providing access to inclusive education for persons with disabilities is a challenge for many countries. Ensuring equal education opportunities for everyone is however necessary for professional and personal development. This is also reflected in Sustainable Development Goal 4, which mentions inclusive education for all. In 2018, Tajikistan signed the United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities. Even so, providing inclusive education to young people and adults with disabilities still remains a tremendous challenge in Tajikistan, both for the State and for civil society organisations. DVV International and its partners have therefore developed a project by the name of “Promotion of Social Change and Inclusive Education” (INCLUSION).

The project aims to improve access to quality vocational and non-formal education services for persons with disabilities – especially young people –, and to establish an improved environment for more inclusive, responsive and transparent social policies. Together with the civil society organisation “Ishtirok”, which works with persons with disabilities, and the Adult Education Association of Tajikistan, DVV International has been implementing the INCLUSION project since April 2018 with financial support from the European Union and the German Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ).

Assessing the needs of persons with disabilities

In the beginning, the project team identified the educational needs of young people with disabilities, educational opportunities and job vacancies available to them, as well as potential areas for employment, in the project locations Dushanbe, Penjikent and Rasht. In addition, the accessibility of state-owned adult training centres (ATCs) throughout Tajikistan for persons with disabilities was critically assessed. The resulting analytical report provided an overview of occupations in demand, and showed the limitations in basic as well as vocational educational opportunities for young people with disabilities. The assessment of the accessibility of ATC facilities revealed the need for reconstruction and improvements in order to create an enabling environment for persons with disabilities.

Based on the survey, one ATC in the capital and two regional ATCs were selected for reconstruction. In addition, vocational curricula and training materials on the four occupations “confectioner”, “beekeeper”, “fl orist” and “repair of household appliances” were developed based on inclusive education approaches and introduced at the ATCs. ATC trainers raised their capacities in applying inclusive vocational training curricula, and piloted two vocational training courses in inclusive classes.

Ich bin den Lehrkräften und dem Projekt sehr dankbar, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, daran teilzunehmen. Jetzt möchte ich in einem Bildungszentrum für Jugendliche und Erwachsene weiter lernen und meine Grundbildung abschließen.“ Mirzojonova Kholida aus Duschanbe, Teilnehmerin am Grundbildungskurs

Die Bedarfsanalyse konnte ebenfalls aufzeigen, dass der geringe Anteil von Menschen mit Behinderungen in der Grundbildung auf einen begrenzten Zugang zu Bildungseinrichtungen und negative Einstellungen der Gesellschaft zurückzuführen ist. Vor diesem Hintergrund wurden entsprechende Informationsmaterialien und der Lehrplan für einen grundlegenden Alphabetisierungskurs an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasst. Am ersten Kurs beteiligten sich 17 Erwachsene mit Behinderungen, die im Peer-Vergleich größere Defizite aufwiesen, die aber eine Verbesserung ihrer Lese-, Schreibund Rechenkompetenzen anstrebten.

Sensibilisierung für den notwendigen gesellschaftlichen Wandel

Neben den Aktivitäten in der beruflichen Bildung wurde im Projekt auch die Bedeutung von Beratungsleistungen hervorgehoben. An drei Standorten wurden Referate zur sozialen Betreuung von Menschen mit Behinderungen eingerichtet. Sie sollen bei der Bewältigung alltäglicher Herausforderungen unterstützen. Ausgehend von den am häufigsten gestellten Fragen an die Sozialreferate wurden Jugendliche mit Behinderungen zu den Themen Lebenskompetenzen, Menschenrechte, inklusive Bildung und interaktive Lernmethodik für junge Menschen mit Behinderungen geschult. Ihr so erworbenes Wissen haben die Teilnehmenden anschließend im Rahmen von insgesamt 18 Peer-to-Peer-Schulungen an andere Jugendliche mit Behinderungen weitergegeben. Die non-formalen Bildungsmaßnahmen umfassten auch Trainingskurse für Existenzgründerinnen bzw. -gründer und ein Kleinförderprogramm für die Kursteilnehmenden.

„Ich möchte meinen Geschäftsplan für den Großhandel umsetzen. Dazu habe ich in dieser Schulung alle notwendigen Informationen bekommen.“ Muhammad Tursunov aus Duschanbe, Teilnehmer am Business-Trainingskurs

Das Projekt setzt außerdem Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau der lokalen Partner von DVV International um. Ziel ist es, ein nachhaltiges, inklusives Umfeld für Menschen mit Behinderungen in Tadschikistan zu fördern. Die Kooperationspartner werden darin geschult, die nationale Sozialpolitik eigenständig zu überwachen und alternative Berichte zu erstellen. Letztere sind ein wirksames Instrument, um die Anliegen von Menschen mit Behinderungen gegenüber staatlichen Stellen zu vertreten. Dabei liegt der Schwerpunkt immer auf den Vorgaben des nachhaltigen Entwicklungsziels 4. Diese Bemühungen werden durch eine öffentliche Informationskampagne zu den Indikatoren dieses Nachhaltigkeitsziels sowie durch Rundtischgespräche unter Beteiligung lokaler Regierungs- und Nichtregierungsakteure unterstützt. So schafft es das Projekt INCLUSION, mit seinem Bottom-up-Ansatz die Öffentlichkeit sowohl für die Forderungen des UN-Nachhaltigkeitsziels 4 zu sensibilisieren wie auch für das Ziel, eine inklusive und qualitativ hochwertige Bildung für alle zu gewährleisten.