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When collaborative art creates peace – Cartoon production in the South Caucasus

Am 30. November 2020 war es soweit: Bei der digitalen Premiere stellten fünfzehn Jugendliche aus dem eigentlichen Georgien, dem abtrünnigen Abchasien und Russland ihren gemeinsam produzierten Cartoon namens „InSight“ vor. Entstanden ist der kurze Film im Rahmen des Projektes „WE CARE“, das zum Ziel hatte, die Rolle der Jugendlichen in Friedensinitiativen zu unterstützen.

Am 30. November 2020 war es soweit: Bei der digitalen Premiere stellten fünfzehn Jugendliche aus dem eigentlichen Georgien, dem abtrünnigen Abchasien und Russland ihren gemeinsam produzierten Cartoon namens „InSight“ vor. Entstanden ist der kurze Film im Rahmen des Projektes „WE CARE“, welches von DVV International und der Partnerorganisation Georgian Adult Education Network (GAEN) implementiert und vom Auswärtigen Amt gefördert wurde.

Das achtmonatige Projekt hatte zum Ziel, die Rolle der Jugendlichen in Friedensinitiativen zu unterstützen. Als Instrument zur Konfliktbewältigung wurde die universelle Sprache der Kunst gewählt: durch die gemeinsame Produktion eines Animationsfilms haben sich die Jugendlichen einander genähert. Ganz bewusst wurden für das Projekt Themen gewählt, die die jungen Menschen vereinen.

Über den Konflikt im Südkaukasus

Nach den militärischen Konflikten in Georgien verlor das Land Anfang der 1990er Jahre zunächst die autonome Republik Abchasien und später auch das autonome Gebiet Südossetien. Im russisch-georgischen Krieg 2008 verschärfte sich der Konflikt um Südossetien weiter. Mehr als 300.000 Georgierinnen und Georgier wurden aus den beiden abtrünnigen und heute von Russland besetzten Gebieten in andere Regionen des Landes vertrieben. Lange Jahre der Isolation und Konfrontation haben dazu geführt, dass die Menschen in Südossetien und Abchasien kaum Kontakt zu den Menschen des restlichen Georgiens pflegen.

Vorurteile online abbauen

Durch Online-Workshops erwarben die jungen Kunstschaffenden nicht nur künstlerische Fertigkeiten und Techniken der Produktion von Animationsfilmen, sondern – viel wichtiger noch – Fähigkeiten, die ihnen halfen, miteinander zu arbeiten, zu kooperieren und einander zuzuhören. Das Projekt ermöglichte den Teilnehmenden, sich gegenseitig in einem neuen Licht zu sehen. Unter Anleitung und Begleitung von erfahrenen Trainerinnen und Trainern erlernten sie, vorurteilsbehaftete Einstellungen zu erkennen und zu ändern. Diese wichtigen Erfahrungen brachten sie wiederum in ihre Gesellschaften ein, indem sie mit Eltern, Freundinnen und Freunden ihre Gefühle und Erinnerungen über das Zusammentreffen mit ihren Altersgenossen von der "anderen Seite" teilten.

Aufgrund der Pandemie musste das Projekt komplett im Online-Modus umgesetzt werden. Dank der herausragenden Bemühungen der Trainerinnen und Trainer überwanden die Teilnehmenden nicht nur geografische, sondern auch virtuelle Grenzen und empfanden sich aller Widrigkeiten zum Trotz als eine Künstler- und Freundesgruppe. Dazu trug auch das sichere Lernumfeld bei, welches von den Projektkoordinator*innen und Trainer*innen geschaffen wurde. Die gewählten Trainingsmethoden ermöglichten die Organisation gemeinsamer Aktivitäten und einen offenen interkulturellen Dialog.

Kunst fördert Zusammenhalt

Der Animationsfilm übertraf die Erwartungen aller Beteiligten. Die Geschichte vom Protagonisten Teo handelt von der Konfrontation im alltäglichen Erwachsenenleben mit Erfahrungen aus der Kindheit. Der Film macht auf das Recht des persönlichen Glücks aufmerksam und zeigt die kleinen Dinge des Lebens auf, die dazu beitragen: süßer Kuchen, ein nettes Wort, die Berührung des Lieblingshundes, das Lächeln des geliebten Mädchens... Die Botschaft: Lebe im Hier und Jetzt und genieße jeden Augenblick!

Die Teilnahme am Projekt hat den Jugendlichen geholfen, zu change agents in ihren Gemeinschaften zu werden, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, neue und kreative Instrumente für den Dialog mit Jugendlichen auf der anderen Seite der Grenze zu nutzen und die Rolle der Kunst bei der Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls zu stärken. Am Ende des Projektes haben die Jugendlichen mit ihrem Film und ihrem Wirken in die Gesellschaften einen wichtigen Beitrag zur Konfliktreduzierung im Südkaukasus geleistet.


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