In den Kernmodulen werden grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Extremismusprävention und Durchführung entsprechender Trainingsprogramme vermittelt. Die Wahlmodule befassen sich mit der persönlichen Sicherheit der Trainerin*des Trainers, einschließlich Fragen zur digitalen Sicherheit, und beschreiben Methoden für die Entwicklung alternativer Narrative, die sich gegen gewalttätige extremistische Propaganda richten. Der Ansatz ermöglicht es, Gruppen mit unterschiedlichem Ausbildungsniveau zu erreichen. Der Lehrplan umfasst mehrere Querschnittsthemen, darunter einen geschlechtersensiblen Ansatz und humanistische Werte, die auf den Menschenrechten basieren. Ein wichtiger Teil des Kurses ist ein Toolkit zur Risiko- und Bedarfsanalyse.
Die Module können als separate Einheiten studiert werden. Es gibt jedoch eine Reihe von thematischen Verknüpfungen zwischen ihnen, die bei der Umsetzung des Lehrplans berücksichtigt werden müssen.
In diesem Modul lernen die Teilnehmer*innen die Ziele und Inhalte des Trainingsprogramms kennen und können diese mit ihren eigenen Erwartungen und Erfahrungen abgleichen. Das Modul regelt Arbeitsformat wie auch Zeitplan für den Unterricht und benennt die Regeln der Gruppenarbeit.
Dieses Modul gibt einen Überblick der Kompetenzen für PVE-Trainer*innen, die in den folgenden Modulen ausführlich behandelt werden. Die im Rahmen von Modul 1 ausgebildeten Fachkräfte sind in der Lage, die Besonderheiten der Arbeit im PVE-Kontext zu verstehen und ihre eigene berufliche Rolle in diesem Kontext zu bestimmen.
Modul 2 steht in engem Zusammenhang mit allen anderen Modulen und konzentriert sich auf einen integrativen Ansatz für die Ausbildung. Es hilft den Trainer*innen, einen systematischen Schritt-für-Schritt-Ansatz zu entwickeln, der auf den Prinzipien der Erwachsenenbildung, den Vermittlungsformaten und den psychologischen Aspekten der Durchführung von PVE-Schulungen basiert. Die im Rahmen von Modul 2 geschulten Fachkräfte können die spezifischen Merkmale wie auch Unterschiede von Offline-, Online- und hybriden Schulungen identifizieren und sind in der Lage, Onlinedienste – wie Zoom, Google Jamboard, Wordwall, Kahoot!, Padlet etc. – in der Praxis anzuwenden.
Dieses Modul beschreibt all jene Fähigkeiten von PVE-Trainer*innen, die in Bezug auf Datenanalyse, das Verständnis lokaler Besonderheiten in der Politik, interreligiöse Beziehungen, Kultur und nationale Mentalität relevant sind. Es vermittelt ein Verständnis dafür, wie man den Inhalt der Schulung, deren allgemeinen Ansatz und Strategie bestimmt. Die im Rahmen von Modul 3 geschulten Fachkräfte erwerben die Fähigkeit, die jeweilige Situation in ihrem religiösen, politischen und wirtschaftlichen Kontext zu analysieren und zu beobachten. Sie sind in der Lage, Risiken und Schwierigkeiten für PVE zu identifizieren sowie potenzielle Ressourcen (Gemeinschaften, Organisationen, Geschäftsinitiativen und andere Möglichkeiten) zu benennen, die zur wirksamen Unterstützung von Präventionsmaßnahmen genutzt werden können.
Dieses Modul konzentriert sich auf das Lernen in einem interkulturellen Umfeld. Fachkräfte, die im Rahmen von Modul 4 ausgebildet werden, verfügen über interkulturelle Kompetenzen, die sich in Aspekten wie interkulturellem Einfühlungsvermögen, kultureller Sensibilität, interkulturellem Beziehungsmanagement und Toleranz gegenüber interkultureller Unsicherheit widerspiegeln. Sie sind mit den motivationsbezogenen, psychologischen und sozialen Merkmalen des Lernens Erwachsener vertraut und berücksichtigen diese bei der Planung und Durchführung von Lehrveranstaltungen.
Die im Rahmen von Modul 5 geschulten Fachkräfte lernen Prinzipien des kritischen Denkens kennen, um in den komplexen Situationen zwischenmenschlicher und sozialer Interaktion, die die Arbeit im Kontext von PVE bestimmen, unabhängige, faktenbasierte Entscheidungen zu treffen. Sie machen sich mit den manipulativen Techniken vertraut, die in extremistischen Gruppen zur Rekrutierung eingesetzt werden, und berücksichtigen diese bei der Planung ihrer eigenen Trainingseinheiten.
Dieses Modul bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, 1) ihr Kompetenzprofil durch den Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten im Bereich der persönlichen Sicherheit zu erweitern; 2) eine Risikoanalyse in Bezug auf die Sicherheit der Lehrkraft und Teilnehmenden durchzuführen; 3) sensibel für die psychologische Verfassung der Teilnehmenden und deren kulturelles Umfeld zu sein. Die im Rahmen des Zusatzmoduls 1 ausgebildeten Fachkräfte entwickeln eine Reihe von Fähigkeiten, Kenntnissen und Erfahrungen, die einem*einer PVE-Trainer*in ein Gefühl von psychologischer, physischer und digitaler Sicherheit vermitteln.
Ziel dieses Moduls ist es, die Prozesse der Entwicklung und Förderung von Narrativen zu verstehen, die sich gegen gewalttätige extremistische Propaganda richten. Dieser Prozess erfordert ein Verständnis der manipulativen psychologischen Techniken, die bei der Rekrutierung eingesetzt werden (Modul 5), wobei die Besonderheiten des kulturellen, nationalen, geschlechtsspezifischen und religiösen Kontexts (Modul 3) sowie die Bedürfnisse der Zielgruppen (Modul 4) zu berücksichtigen sind. Fachleute, die im Rahmen des Zusatzmoduls 2 ausgebildet werden, verstehen die Charakteristika des manipulativen Einflusses radikaler Narrative und sind mit den Möglichkeiten vertraut, Alternativ- und Gegennarrative zu entwickeln. Sie sind in der Lage, ihre eigene berufliche Rolle kontextspezifisch zu definieren.
Ziel dieses Moduls ist es, die Grundlagen der Prävention von gewalttätigem Extremismus zu verstehen und zu erkennen, wie sich präventive Maßnahmen von anderen Phasen der Bekämpfung gewalttätigem Extremismus unterscheiden. Dies erfordert ein Verständnis der verschiedenen Formate der PVE-Ausbildung (Modul 2), der manipulativen psychologischen Techniken, die bei der Rekrutierung eingesetzt werden (Modul 5), der kulturellen, nationalen, geschlechtsspezifischen und religiösen Kontexte (Modul 3) sowie der alternativen Narrative zur Verhinderung gewalttätiger extremistischer Propaganda und Rekrutierung (Zusatzmodul 2). Die im Rahmen des Zusatzmoduls 3 ausgebildeten Trainer*innen verstehen die Merkmale des Prozesses der Extremismusbekämpfung, können präventive Maßnahmen klar von anderen Phasen der Extremismusbekämpfung (Aufdeckung, Unterdrückung usw.) unterscheiden, sind mit den rechtlichen Aspekten der Extremismusprävention vertraut und in der Lage, ihr eigenes berufliches Ziel in der PVE-Phase zu bestimmen.