Wie gelingt es, Erwachsene für globale Themen zu begeistern? Welche Formate eignen sich, um diese Themen zu vermitteln? Wie kann Globales Lernen an Bildungsinstitutionen verankert werden? Und wie findet man Partner für solche Bildungsangebote? Diese und viele weitere Fragen griffen rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Volkshochschulen und Organisationen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit bei einer Fachtagung am 12. und 13. November auf.
Zur Veranstaltung in den Räumlichkeiten der vhs Mainz hatte DVV International gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke (agl), dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) und dem vhs-Landesverband Rheinland-Pfalz eingeladen.
„Themen des Globalen Lernens liegen in der Luft, wir müssen sie nur beharrlich aufnehmen“, so Lothar Heusohn (ehem. vh Ulm). In seinem Impulsvortrag stellte er dar, wie er Globales Lernen im Feld der politischen Bildung verortet und wie die Volkshochschule als Ermöglichungsort für das Aufeinandertreffen von Kontroversen dient. Vom Globalen Süden lernen hieße, sich mit den Lebensrealitäten der Menschen auf der Welt auseinanderzusetzen, globale Zusammenhänge zu erkennen und die eigene Verantwortung wahrzunehmen. Die Gesellschaft in der wir leben, sei von Menschen geschaffen, nun sei es Aufgabe der Bildungsarbeit, bei diesen Menschen Veränderungen hin zur mehr Nachhaltigkeit zu bewirken.
Wie dies möglich ist, erarbeiteten die Teilnehmenden in vier parallelen Workshops. Sie befassten sich mit den Besonderheiten erwachsenenpädagogischer Arbeit im Globalen Lernen, lernten Beispiele aus der Praxis kennen und entwickelten erste Konzepte für eigene Angebote. Sie diskutierten zu Erfahrungsaustausch und zum gegenseitigen Verstehen von Kooperationspartnern und lernten niedrigschwellige Formate und Materialien kennen, um komplexe globale Themen zu vermitteln.
Das Spannungsfeld von „Individuum – Gesellschaft – Institution im Zusammenhang mit Globalem Lernen“ wurde am zweiten Tag in einem BarCamp aufgegriffen, das die Teilnehmenden inhaltlich selbst gestalteten. Die Vielfalt der Themen und die rege Beteiligung spiegelten das Engagement und die Perspektivenvielfalt der Teilnehmenden wieder. „Globales Lernen als whole institution approach“, „Globales Lernen in Zeiten des Klimawandels“ und „Sensibilisierung von Erwachsenen für das Globale Lernen“ sind nur drei Themenbeispiele. In den einzelnen Arbeitsgruppen wurde diskutiert, geplant, vernetzt und weitergedacht. Die Teilnehmenden erhielten so Impulse für die eigene Arbeit und konnten Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen aus anderen Institutionen sowie möglichen Kooperationspartnern knüpfen.