2019 hat DVV International gemeinsam mit dem Vorstand des Deutschen Volkshochschul-Verbandes erstmalig den Rita-Süssmuth-Preis für die internationale Volkshochschule vergeben. Ausgezeichnet wurden die Volkshochschulen Bonn, Hannover und Ulm. Alle drei Volkshochschulen leisten laut Jury durch Ihre Arbeit einen besonderen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf lokaler und internationaler Ebene.
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum von DVV International am Abend des 7. Mai in Weimar statt. Namensgeberin Prof. Dr. Rita Süssmuth überreichte die Preise gemeinsam mit Klaus Hebborn vom Deutschen Städtetag. Als Vertreter der Jury hielt Werner Reuß von ARD-Alpha die Laudationen für die Preisträger.
Die Preisvergabe stand unter dem Motto „Zusammen leben. Zusammen halten.“ Alle Volkshochschulen waren eingeladen, sich zu bewerben. Unter den eingereichten Bewerbungen wählte eine siebenköpfige unabhängige Fachjury die drei Preisträger aus.
Der Preis ist mit 2.000 € dotiert und umfasst zudem ein Marketing-Paket mit eigens entwickeltem Logo. Dies können die Volkshochschulen für die Stärkung ihrer Internationalisierung einsetzen.
In der Begründung der Jury zur Vergabe des Preises an die vhs Bonn heißt es: „Die Volkshochschule Bonn versteht es sehr gekonnt, den Standortvorteil einer internationalen Stadt zu nutzen, um eigene Akzente und globale Themen zu setzen. Sie ist dabei nicht nur an ihrem Standort aktiv, sondern engagiert sich auch in Partnerprojekten und im Rahmen internationaler Begegnungen.“ Die Jury hob ebenfalls die weltoffene Ausrichtung der Volkshochschule Bonn hervor, „die ihren Ausdruck auch im Strategie-Papier des Qualitätsmanagements findet.“ Als besonderes Leuchtturmprojekt lobte die Jury einen jährlichen Themenschwerpunkt, jeweils passend zu einem der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, mit zahlreichen Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen.
Die Volkshochschule Hannover wurde insbesondere für ihre Arbeit zu den Themen Integration und gesellschaftliche Teilhabe ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: „Es gelingt ihr, durch entsprechende Projekte mit internationalen Partnern beiden Themen über die Grenzen Deutschlands hinaus nachhaltig Geltung zu verschaffen.“ Als herausragend bewertete die Jury das Projekt „MILAR!“: „Es bietet Menschen, die als Geflüchtete nach Hannover kommen, die Chance, einen Ausbildungsplatz zu finden und sich somit über die Arbeitswelt in die Gesellschaft zu integrieren. Das Projekt ist auch deshalb erfolgreich, weil die Volkshochschule auf eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt, der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft setzt.“
Auch die Volkshochschule Ulm wurde für ihr Engagement im Bereich Integration ausgezeichnet. Die Jury dazu: „Die Partizipation von Zugewanderten wird ausdrücklich angestrebt und be- und gefördert. Mit dieser aktiven Integrations- und Inklusionsarbeit setzt die Volkshochschule Ulm das diesjährige Motto des Rita-Süssmuth-Preises ‚zusammenleben. zusammenhalten‘ vorbildlich um.“ Die Jury würdigt darüber hinaus, dass die Volkshochschule Ulm die kommunale Strategie „Ulm - internationale Stadt“ durch „ein kluges Programmangebot umsetzt und mit Leben füllt“. So engagiert sie sich beispielsweise mit Projekten für die Städtepartnerschaft mit Jinotega in Nicaragua und zur Stärkung des Rats der Donaustädte und führt seit 2002 im Rahmen von Erasmus- und Grundtvig-Förderungen Projekte mit europäischen Partnern durch.
Fernsehbeitrag SWR Aktuell zur Verleihung des Rita-Süssmuth-Preises an die Volkshochschule Ulm (Video, externer Link)
Prof. Dr. Rita Süssmuth, DVV
Thomas Bartelt, BMBF
Werner Reuß, ARD / Beirat DVV
Prof. Regina Egetenmeyer, Universität Würzburg / Kuratorium DVV International
Angela Owusu-Boampong, UNESCO Institut für Lebenslanges Lernen (UIL)
Cemalettin Özer, Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen (NEMO)
Gundula Frieling, Bundesgeschäftsstelle DVV
DVV International arbeitet mit mehr als 200 Partnern in über 30 Ländern.
Zur interaktiven Weltkarte