Bildung ist der Schlüssel für die erfolgreiche Integration von Geflüchteten. Bildungs- und Integrationsarbeit erfordern einen ständigen Perspektivwechsel und Offenheit für gegenseitiges Kennenlernen. DVV International verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Flüchtlingen in wichtigen Aufnahmeländern weltweit, wie beispielsweise Jordanien und der Türkei. Dieses Wissen wird nun im DVV-Projekt „Einstieg Deutsch“ genutzt, um eine interkulturell-didaktische Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Deutschland zu gestalten.
Das Projekt Einstieg Deutsch des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) unterstützt Neuzugewanderte bei der sprachlichen Erstförderung und der sozialen Orientierung in Deutschland. Mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bieten im Rahmen des Projekts Bildungseinrichtungen in ganz Deutschland – darunter viele Volkshochschulen – nach einem einheitlichen Konzept Kurse an, die die zeitliche Lücke zwischen der Ankunft in Deutschland und der Teilnahme an einem Integrationskurs schließen. Auf einfachem Niveau lernen die Kursteilnehmenden dabei in Deutschstunden sowie in begleitetem Online-Lernen das Wichtigste, um im neuen Alltag zu kommunizieren. Die Lehrkräfte erhalten die Möglichkeit an Schulungen teilzunehmen und machen sich mit den digitalen Lernportalen und Apps sowie deren Einsatz im Unterricht vertraut.
Die Gruppe der Geflüchteten aus dem arabisch sprechenden Raum wächst seit einiger Zeit, und so steigt bei Lehrkräften in Deutsch- und Integrationskursen der Bedarf, sich stärker mit den Hintergründen dieser Menschen und deren Herkunftsländern auseinanderzusetzen. Mit dem Ziel, den Dozentinnen und Dozenten diese Kenntnisse zu vermitteln, entwickelt DVV International auf Basis seiner internationalen Expertise eine Zusatzqualifizierung, die die „Einstieg Deutsch“-Lehrkräfte bei der erfolgreichen Heranführung der Geflüchteten an das Leben und Lernen in Deutschland unterstützen soll. In Kooperation mit Bildungspartnern aus Ländern des Nahen Ostens und der Türkei soll die Entwicklung politisch-interkultureller sowie didaktisch-methodischer Kompetenzen gefördert werden. Lehrkräfte sowie Lernbegleiterinnen und -begleiter, die insbesondere mit Geflüchteten aus dem arabischsprachigen Raum arbeiten, sollen wichtige bildungspolitische Rahmenbedingungen, typische Lernbiografien und spezifische Fluchtursachen kennenlernen und dabei ihre eigene Haltung in der interkulturellen Arbeit reflektieren. Ziel ist es, einen besseren Zugang zur Zielgruppe zu gewährleisten, Konflikten vorzubeugen und somit nachhaltige Integrationserfolge zu erreichen.
Ein internationales Expertengremium erarbeitet im ersten Schritt ein Curriculum sowie Lehr- und Lernmaterialien für die interkulturell-didaktische Zusatzqualifizierung. Auf dieser Basis werden interessierte Lehrkräfte ausgebildet, die dann als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren die Zusatzqualifizierung in Fortbildungen bekannt machen und verbreiten. Zusätzlich werden die Materialien kostenfrei öffentlich zugänglich gemacht.