Lehren und lernen als Widerstand

Zusammen mit Millionen Zivilist*innen steht in der Ukraine auch die Erwachsenenbildung unter Beschuss. Erwachsenenbildner*innen wehren sich gegen die russische Aggression, indem sie weitermachen.

Zusammen mit Millionen Zivilist*innen steht in der Ukraine auch die Erwachsenenbildung unter Beschuss. Erwachsenenbildner*innen wehren sich gegen die russische Aggression, indem sie weitermachen.

Ein Jahr nach dem großflächigen Überfall auf die Ukraine setzt Russland seine tödlichen Angriffe unvermindert fort. Zwar musste der deutsche Leiter des Regionalbüros von DVV International in Kyiw nach Chișinău ausweichen, das Büro selbst arbeitet aber mit fast allen Ortkräften nach wie vor in der ukrainischen Hauptstadt. Die Partner*innen von DVV International blieben im Land. Sie bilden Erwachsene und Jugendliche weiter, auch im Luftschutzbunker.

Neben dem ukrainischen Erwachsenenbildungsverband und der NGO „Free Zone“, die Bildung im Gefängnis anbietet, kooperiert DVV International in der Ukraine eng mit sieben Erwachsenenbildungszentren. Sie alle sind geöffnet. Sie setzen die vereinbarten Programme um und erweitern sie um Angebote, die helfen, in Städten mit zerstörter Infrastruktur auszuharren und mit der ständigen Angst vor dem nächsten Angriff zu leben.

Die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine verteidigte sich zu Beginn des russischen Großangriffs sechs Wochen lang, bis die Angreifer aus der Region verdrängt wurden. Das unmittelbar an Russland angrenzende Gebiet wird jedoch weiterhin attackiert. Die Stadtverwaltung von Sumy stellt Lernräume im Luftschutzbunker zur Verfügung. Das Erwachsenenbildungszentrum hat neben seinen Überlebenshilfen für die Bevölkerung sein gewohntes Programm wiederaufgenommen.

Die Partner von DVV International im Südosten der Ukraine setzen ihre Arbeit ebenfalls fort. Teilweise mussten sie zum Online-Unterricht übergehen.  Einige Erwachsenenbildungszentren, etwa in Mykolajiw und Nikopol, bieten psychologische Unterstützung und Erste-Hilfe-Kurse an. Wo dies möglich ist, koordinieren die Zentren auch Aktivitäten von Bürger*innen, die Freiwilligeneinheiten mit Lebensmitteln, Rucksäcken und medizinischem Material versorgen.

Im Zentrum und im Westen des Landes kümmern sich die Erwachsenenbildungszentren vor allem um die vielen Binnenflüchtlinge. Allein in die Stadt Lwiw kamen seit dem 24. Februar 2022 Hunderttausende Menschen. Die Partner von DVV International in dieser westukrainischen Stadt, aber auch in Poltawa und Winnyzja bieten Geflüchteten berufsrelevante Fortbildungen an, von Kursen für (angehende) Friseur*innen und Köch*innen bis zu Lehrgängen in Fotografie oder Projektmanagement.

In der Hauptstadt Kyjiw wurde unterdessen eine entscheidende bildungspolitische Hürde genommen: Am 12. Januar 2023 stimmte das Parlament in erster Lesung für das erste Erwachsenenbildungsgesetz der Ukraine. Während sich das Land gegen eine Existenz bedrohende Aggression wehrt, unternimmt es gleichzeitig Schritte, um die Menschen noch besser auf das Leben und Arbeiten in der digitalisierten, global vernetzten Wirtschaft und Gesellschaft vorzubereiten. 

 

Unsere Arbeit

Weltweit

DVV International arbeitet mit mehr als 200 Partnern in über 30 Ländern.

Zur interaktiven Weltkarte

Cookie-Einstellungen
Sie verlassen DVV International
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie auf diesen Link gehen, verlassen Sie die Webseiten von DVV International. DVV International macht sich die durch Links erreichbaren Webseiten Dritter nicht zu eigen und ist für deren Inhalt nicht verantwortlich. DVV International hat keinen Einfluss darauf, welche personenbezogenen Daten von Ihnen auf dieser Seite verarbeitet werden. Nähere Informationen können Sie hierzu der Datenschutzerklärung des Anbieters der externen Webseite entnehmen.