Auf Initiative von DVV International reisten Ende April 2015 Kolleginnen und Kollegen, ministerielle Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie staatliche Vertreterinnen und Vertreter aus West-, Ost- und dem Südlichen Afrika zu einer Studienreise nach Marokko.
Mit Unterstützung von DVV International und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) sowie einzelnen Volkshochschulen in Deutschland entwickelten verschiedene Träger in Marokko in den letzten Jahren in den Städten Rabat, Marrakesch und Casablanca sogenannte „Universités pour Tous“ (UPT). Angelehnt an das deutsche Volkshochschul-Modell bieten diese verschiedene Kursangebote und Trainings insbesondere zur Alphabetisierung und zur Förderung gesellschaftlicher Teilhabe. Parallel dazu führte die Umsetzung einer Alphabetisierungspolitik in der konstitutionellen Monarchie Marokko zu einer Vielfalt an neuen Programmen und der Etablierung von weiteren ländlichen und städtisch-kommunalen Lernzentren, den „Centres d’Apprentissage Communautaire“.
Stationen der Reise waren Rabat, Er-Rachidia, Merzouga, Skoura, Ouarzazate, Marrakesch und Casablanca. In vielen Ortsbesichtigungen, Präsentationen, Gruppengesprächen und Diskussionsforen lernten die afrikanischen Teilnehmenden die marokkanische Bildungslandschaft der Erwachsenenbildung und Alphabetisierung kennen. Sie tauschten sich mit den Kolleginnen und Kollegen der marokkanischen UPTs, anderer Lernzentren und staatlicher Behörden sowie untereinander über Modelle, gute Ansätze und Rahmenbedingen aus. Dabei wurden auch die Zwänge und Schwächen der verschiedenen Bildungsansätze und Einrichtungsformen in den einzelnen Ländern diskutiert.
Für die Teilnehmenden waren die Gespräche und der Austausch mit den Gesprächspartnern vor Ort und untereinander sehr bereichernd und inspirierend für die eigene Arbeit. Die Teilnahme ermöglichte sowohl einen vertiefenden Einblick in die Arbeit von DVV International als auch in die Arbeit und Perspektiven der Regionalprojekte West-, Ost- und Südliches Afrika. Durch die Gespräche und den Erfahrungsaustausch konnten sich die Kolleginnen und Kollegen untereinander und auch mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern aus den Partnerländern vernetzen und Ideen für die künftige Zusammenarbeit diskutieren. So haben beispielsweise die südafrikanischen Teilnehmenden wichtige Impulse zur konzeptionellen Weiterentwicklung ihrer geplanten „Community Colleges“ erhalten. Für die Region Westafrika ist bereits im Juni 2015 ein regionaler Strategieworkshop geplant, der die gewonnenen Erfahrungen aufgreifen wird.