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Erwachsenenbildung verbessert Lebensbedingungen von Bauern und Hirten in Mali

In einem zentralmalischen Dorf haben die Mitglieder eines REFLECT-Zirkels nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt, sondern sich für den Zusammenhalt ihrer Gemeinschaft eingesetzt. Als Reaktion auf den zunehmenden Verlust landwirtschaftlicher Nutzflächen und den damit einhergehenden Spannungen zwischen den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern hat der Zirkel entschieden, eine Steinmauer zu errichten.

Ein zentralmalisches Dorf leidet seit vielen Jahren unter einer starken Abholzung der Wälder. Dies führt zu Bodenerosion und Wüstenbildung auf den Feldern mit schwerwiegenden Folgen für die Landwirtschafts- und Viehzuchtpraxis der Einwohnerinnen und Einwohner: Die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen werden immer kleiner. In Verbindung mit dem Bevölkerungswachstum führt dies zu Spannungen und Konflikten über die Nutzung der Flächen, was sich negativ auf den sozialen Zusammenhalt der Dorfbewohnerinnen und -bewohner auswirkt.

REFLECT – Lebensbedingungen verbessern und soziale Bindungen stärken

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist der REFLECT-Zirkel des Dorfes. Die Lerngruppe wurde 2020 von der malischen NGO EVEIL, einer Partnerorganisation von DVV International, initiiert. Die 25 weiblichen Mitglieder des Zirkels treffen sich mehrmals wöchentlich mit einem ausgebildeten lokalen Trainer, um Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. Sie nutzen diese Kompetenzen dann, um alltägliche Herausforderungen ihrer Gemeinschaft selbständig zu analysieren und zu lösen.

Als Reaktion auf den zunehmenden Verlust landwirtschaftlicher Nutzflächen haben die Lernenden des REFLECT-Zirkels entschieden, sich dem Thema anzunehmen. Sie wollen damit einen Beitrag zur Konfliktbewältigung und zur Stärkung der sozialen Bindungen innerhalb ihrer Gemeinschaften leisten. Sie widmeten diesem Thema mehrere REFLECT-Sitzungen, in denen sie die Ursachen und Folgen der Problematik als auch verschiedene Lösungsansätze diskutierten.

Nach dem Austausch im REFLECT-Kreis wandten sich die Mitgliederinnen mit ihren Ergebnissen an die Dorf- und Gemeindebehörden. Sie schlugen vor, eine Steinmauer zu errichten, die den Boden stabilisiert und das Einsickern von Regenwasser begünstigt. So könne der Gemeinde Zugang zu mehr nutzbarem Land verschafft werden. Die Behörden reagierten positiv auf diesen Vorschlag und erklärten sich bereit, die Umsetzung mit ihrer Expertise, Material und einem Fonds zu unterstützen.

Eine Steinkette zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit von verwüstetem Land

Das ganze Dorf beteiligte sich am Bau der Steinkette, die den Mehrwert der Steinkonstruktion für die Entwicklung des Dorfes erkannten. Diese Zusammenarbeit ist ein Novum in der Region. Die Dorfbewohnerinnen und -bewohner errichteten eine lineare Struktur aus Steinen, die um das verwüstete Land herum angeordnet wurde. Diese Struktur verlangsamt den Wasserabfluss, verteilt das Wasser besser über die Flächen und verringert die Bodenerosion. So wird die Fruchtbarkeit nährstoffarmer Böden erhalten und verbessert. Schon kurz nach dem Bau konnte die Gemeinde das Wachstum von Gräsern und Bäumen beobachten, die unter anderem als Tierfutter verwendet werden konnten. Der Bau der Steinkette gibt den Landwirtinnen und -wirten die Hoffnung, dass sie möglichst viel von dem verloren geglaubten Land zurückgewinnen können.

Das Engagement des REFLECT-Zirkels und die Mobilisierung der gesamten Gemeinde zeigt wie wirksam die Erwachsenenbildung bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen sein kann. Für die erfolgreiche Durchführung der Maßnahme war die Einbeziehung der gesamten Gemeinschaft erforderlich. Die Erschließung neuer landwirtschaftlicher Flächen hat das Konfliktpotenzial innerhalb der Gemeinschaft verringert und die innere Stabilität der Gemeinschaft gestärkt.

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