,

Mit Bildung gegen Machismo

Das sechste Anden-Treffen für Erwachsenenbildung in Kolumbien setzte starke antipatriarchalische Akzente.

Das Treffen fand vom 28. bis zum 30. März 2023 in Bogotá statt, erstmals in hybrider Form. An dem Treffen nahmen Regierungsvertrete*innen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen der Privatwirtschaft aus Mexiko, Guatemala, Kuba, Ecuador, Peru und Deutschland teil.

"Men in Care" ©DVV International, Kolumbien

Beim sechsten Anden-Treffen für Erwachsenenbildung ©DVV International, Kolumbien

© DVV International, Kolumbien

Das sechste Anden-Treffen für Erwachsenenbildung in Kolumbien setzte unter anderem starke antipatriarchalische Akzente.

Das Treffen fand vom 28. bis zum 30. März 2023 in Bogotá statt, erstmals in hybrider Form. An dem Treffen nahmen Regierungsvertrete*innen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen der Privatwirtschaft aus Mexiko, Guatemala, Kuba, Ecuador, Peru und Deutschland teil.

Das Treffen war lokalen und regionalen Strategien für die Umsetzung der auf der CONFINTEA VII getroffenen Vereinbarungen gewidmet. Es bot Raum für Dialog und Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen regionalen Akteuren der Erwachsenenbildung. Dabei wurden die vielfältigen Lernerfahrungen, die für die Entwicklung menschlicher Fähigkeiten im Rahmen formaler und non-formaler Bildung unerlässlich sind, anerkannt und gewürdigt.

Am ersten Tag, der unter dem Motto "Let's Build" stand, befassten sich die Teilnehmer*innen mit der Umsetzung des auf der CONFINTEA beschlossenen Aktionsrahmens und seiner Beziehung zur Agenda 2030 im lateinamerikanischen Kontext. In fünf Workshops wurden fünf Schlüsselbereiche bearbeitet: Governance, Finanzierung, Teilhabe, Politik und Qualitätssicherung. Die Akteur*innen, die auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene in der Erwachsenenbildung arbeiten, tauschten ihre Erfahrungen und Überlegungen aus.

Als Herausforderungen identifizierten die Teilnehmer*innen das Fehlen von Dialogräumen, die eine entkolonialisierte, antirassistische und antipatriarchalische Perspektive gewährleisten, die geringe Priorisierung der Erwachsenenbildung in öffentlichen Haushalten und das Fehlen einer partizipatorisch orientierten Erwachsenenbildungspolitik. Ein Problem liege auch in einer Pädagogik ohne ganzheitliche Vision und ohne Berücksichtigung der Interessen erwachsener Lerner*innen.

Am zweiten Tag, "Neue Horizonte", wurden Erfahrungen aus Pasto-Nariño, San José de Uré-Córdoba, Quibdó-Chocó, Nuquí-Chocó und Bogotá vorgestellt. Anschließend fand ein "Wissensdialog" zwischen verschiedenen Akteuren der Erwachsenenbildung statt: Regierung, zivilgesellschaftliche Organisationen, Wissenschaft und Privatsektor. In diesem "Wissensdialog" wurde diskutiert, wie die genannten Akteure Brücken bauen können, um eine integrale und ganzheitliche ALE zu stärken. Dabei geht es auch darum, Praktiken für formale, non-formale und informelle Lernprozesse zu etablieren, welche die variierenden menschlichen Lernformen während des gesamten Lebens berücksichtigen.

Am dritten Tag besuchten die Teilnehmer*innen die Schule A Cuidar se Aprende in Bogotá, um sich mit dem Thema "Integrales und ganzheitliches Lernen" zu beschäftigen. Diese Schule geht auf eine Initiative des Calma-Programms zurück, das seit 2020 vom Bezirkssekretär für Kultur, Freizeit und Sport geleitet wird.

Das Schulteam erläuterte die beiden Strategien des Programms. Dies ist erstens „Calm Line“, eine Strategie, die darauf abzielt, Männer in schwierigen Situationen und/oder emotionalen Krisen zu unterstützen und zu begleiten. In diesem Rahmen wird auch ein psycho-pädagogischer Dienst angeboten, der Männern hilft, den Machismo abzulegen. Die zweite Stretegie heißt „Men in Care“. Sie konzentriert sich auf die Schaffung pädagogischer Räume und soll die gleichberechtigte Beteiligung von Männern an Care-Leistungen erhöhen. Auch dafür müssen Männer vom Machismo Abstand nehmen. Die Strategie befasst sich mit dem Machismo aus einer staatsbürgerlichen Perspektive und aus dem Blickwinkel einer verantwortungsbewussten und gewaltfreien Männlichkeit.

Während des Besuchs lernten die Teilnehmer*innen zusammen mit den Schürze tragenden "Men in Care" spielerisch und mit viel Humor einiges über die Care-Arbeit und gaben auch ihre eigenen Kenntnisse darüber weiter.

Die Autorin

Laura Alarcón leitet das Länderbüro von DVV International in Kolumbien.
Unsere Arbeit

Weltweit

DVV International arbeitet mit mehr als 200 Partnern in über 30 Ländern.

Zur interaktiven Weltkarte

Cookie-Einstellungen
Sie verlassen DVV International
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie auf diesen Link gehen, verlassen Sie die Webseiten von DVV International. DVV International macht sich die durch Links erreichbaren Webseiten Dritter nicht zu eigen und ist für deren Inhalt nicht verantwortlich. DVV International hat keinen Einfluss darauf, welche personenbezogenen Daten von Ihnen auf dieser Seite verarbeitet werden. Nähere Informationen können Sie hierzu der Datenschutzerklärung des Anbieters der externen Webseite entnehmen.