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Volkshochschultag 2022: "vhs 2030: Zusammen in Vielfalt. Nachhaltig. Vernetzt."

Mehr als 900 Teilnehmer*innen, darunter rund 75 internationale Gäste, kamen am 20. und 21. Juni nach Leipzig, um Teil der wohl größten europäischen Veranstaltung zur Erwachsenenbildung zu sein.

Mehr als 900 Teilnehmer*innen, darunter rund 75 internationale Gäste, kamen am 20. und 21. Juni nach Leipzig, um Teil der wohl größten europäischen Veranstaltung zur Erwachsenenbildung zu sein.

"Wir leben in Zeiten großer Herausforderungen. Wir wollen uns diesen Herausforderungen stellen. Und an ihnen wachsen!"  Dieses Zitat aus der Eröffnungsrede der Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV), Annegret Kramp-Karrenbauer, fasst den Geist der Konferenz sehr gut zusammen.

Den heutigen Herausforderungen mit einem vielschichtigen Ansatz begegnen

Nach drei Jahren, die von den Auswirkungen der Pandemie geprägt waren, reflektierte die deutsche Erwachsenenbildungsgemeinschaft über den weltweiten Stand des Sektors, die Aufgaben und die Herausforderungen der Zukunft. Im Mittelpunkt standen dabei vier Themenschwerpunkte:

  • „Zusammen in Vielfalt" beschreibt die Rolle der Erwachsenenbildung, um den Zusammenhalt in unseren Gesellschaften zu sichern und Brücken zwischen verschiedenen Gruppen zu bauen. Dies schließt die immensen Aufgaben der Integration von Migrant*innen und Geflüchteten ein. Eine große Rolle spielt dabei der Gedanke, niemanden in einer Gesellschaft zurückzulassen, in der Ungleichheit zu immer größeren sozialen Unterschieden führt.
  • „Nachhaltig" beschreibt die Rolle, die Erwachsenenbildung spielen sollte, um Bürger*innen zu befähigen, eine neue, nachhaltige Wirtschaft und Lebensweise zu gestalten. Ohne Bildung, und insbesondere ohne Erwachsenenbildung, wird dieser "grüne" Prozess scheitern.
  • „Vernetzt" beschreibt die Notwendigkeit, alle Bürger*innen bei der Bewältigung des digitalen Wandels zu unterstützen. Dies geht weit über die Vermittlung des Umgangs mit digitalen Werkzeugen hinaus und umfasst auch digitale Medienkompetenz und den Kampf gegen Disinformation.
  • „vhs 2030" schließlich beschreibt die Herausforderungen, vor denen die Volkshochschulen (vhs) selbst stehen. Dieser Aspekt umfasst die Bewältigung des Generationenwechsels, der in den deutschen vhs inzwischen deutlich sichtbar ist, und die Notwendigkeit, sich an die neuen Anforderungen anzupassen, z. B. an das digitale Lernen jenseits des Wohnortes.

Die Zukunft gestalten, um bessere Bedingungen für Erwachsenenbildung zu schaffen

Mit der Identifizierung der Schlüsselrolle, die Erwachsenenbildung bei der erfolgreichen Bewältigung dieses tiefgreifenden Wandels spielen muss, hat die Konferenz auch klare Botschaften und Forderungen formuliert. Der DVV-Vorsitzende Martin Rabanus formulierte sie wie folgt:  

"Wir haben als vhs-Familie einige zentrale Forderungen und Herausforderungen, die uns in den kommenden Jahren beschäftigen werden:

  • Volkshochschulen sind ein integraler Bestandteil des Bildungswesens. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Volkshochschulen in die nationale Weiterbildungsstrategie verankert werden.
  • Bildung muss bezahlbar bleiben. Deshalb setzen wir uns für eine einrichtungsbezogene Mehrwertsteuerbefreiung für Volkshochschulen und eine gesicherte finanzielle Basis für alle Volkshochschulen ein, damit sie innovations- und zukunftsfähig sein können.
  • Angesichts des rasanten digitalen Wandels brauchen wir eine Bund-Länder-Initiative für die digitale Weiterbildung.
  • Wir setzen uns dafür ein, die Rolle der allgemeinen Weiterbildung im nationalen Aktionsplan zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stärker in den Fokus zu setzen.
  • Auf internationaler Ebene muss der Bildungsauftrag im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit auf der Grundlage der 17 Nachhaltigkeitsziele gestärkt werden.
  • Weiterbildung muss in ihrer Fähigkeit, zur Förderung demokratischer Werte und aktiver Bürgerschaft beizutragen, anerkannt werden und vom Staat dafür finanziell ausgestattet werden."

Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob diese starken Botschaften bei den Entscheidungsträger*innen auf lokaler, nationaler, europäischer und globaler Ebene Gehör finden werden.

Rita-Süssmuth-Preis für die internationale Volkshochschule

Im Rahmen des Volkshochschultages hat DVV International gemeinsam mit dem Vorstand des Deutschen Volkshochschul-Verbandes zum zweiten Mal den Rita-Süssmuth-Preis für die internationale Volkshochschule vergeben. Ausgezeichnet wurden die Volkshochschulen Badische Bergstraße, Landkreis Cham und Weimar.

Mehr zum Rita-Süssmuth-Preis

Der Autor

Uwe Gartenschlaeger ist stellvertretender Leiter von DVV International.
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