2009 fand in Brasilien die sechste UNESCO Weltkonferenz zur Erwachsenenbildung (CONFINTEA VI) statt. Vom 25. bis zum 27. Oktober 2017 kamen über 400 staatliche und zivilgesellschaftliche Vertreterinnen und Vertreter aus rund 100 Ländern in Suwon, Südkorea, zur CONFINTEA VI Mid-Term Review zusammen. Während der Konferenz wurde Bilanz gezogen und es wurden Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung des CONFINTEA-Prozesses diskutiert. DVV International brachte seine Positionen und Erfahrungen in verschiedenen Formaten ein.
Die dreitägige Konferenz wurde vom UNESCO Institut für Lebenslanges Lernen (UIL) in Kooperation mit den südkoreanischen Städten Suwon and Osan organisiert. Vor acht Jahren war auf der CONFINTEA VI in Brasilien von den UN-Mitgliedstaaten der sogenannte Belém Framework for Action verabschiedetet worden. Ziel der Mid-Term Review war es, die Umsetzung dieses Handlungsrahmens in einem größeren Expertenkreis zu reflektieren. Dabei wurden insbesondere auch Bezüge zu aktuellen globalen Strategiepapieren und Rahmenwerken hergestellt: dem dritten Global Report on Adult Learning and Education (GRALE III), den Recommendations on Learning and Education (RALE) und den UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals), inklusive ihrer Bildungsagenda 2030.
„Der inter-sektorale Ansatz spielt eine zentrale Rolle dabei, Möglichkeiten der Erwachsenenbildung im Kontext der globalen Nachhaltigkeitsziele aufzuzeigen. Denn Erwachsenenbildung wirkt positiv auf viele Bereiche wie Gesundheit, Wirtschaft und Entwicklungen im Gemein- und Sozialwesen“, so Christoph Jost, Leiter von DVV International, der die Situationsanalyse zum Global Report on Adult Learning and Education (GRALE III) kommentierte.
Am Vortag der Konferenz organisierte der Internationale Rat für Erwachsenenbildung (ICAE) ein Forum zivilgesellschaftlicher Akteure (Civil Society Forum), an dem sich auch DVV International beteiligte. Die Ergebnisse wurden in Form eines Civil Society Statements in die Mid-Term Review eingespeist. Eine wichtige Forderung aus Sicht der Zivilgesellschaft ist, dass die Erwachsenenbildung als schwächstes Glied in der Kette des lebenslangen Lernens mehr anerkannt und gesichert wird. Dazu braucht es ein inklusives Bildungsverständnis.
Derzeit wird ein Abschlussbericht zur Konferenz fertiggestellt, an dem auch Heribert Hinzen, ehemaliger Leiter von DVV International, mitgewirkt hat und der in Kürze erscheinen wird.
DVV International organisierte darüber hinaus zwei eigene Veranstaltungen: In einem Side-Event zum Thema „Adult Education Centers - Key Structures for Lifelong Learning and Development“ diskutiertem internationale Podiumsgäste aus Asien, Afrika und Europa zur weltweiten Bedeutung von Erwachsenenbildungszentren. Und im Anschluss an die Konferenz wurde unter Leitung von Anja Thöne, Marketingreferentin bei DVV International, ein erster Expertenworkshop zum Thema „Branding Adult Education“ organisiert. Der so angestoßene Prozess soll die Erwachsenenbildung global als Marke entwickeln und positionieren.
Weitere Informationen und Dokumente zum Download (auf Englisch):
Programm der Konferenz (PDF)
Civil Society Statement (PDF)
Informationen zum Side-Event von DVV International (PDF)
Blog-Beitag von Timothy Ireland zur CONFINTEA Mid-Term Review