70 Erwachsenenbildnerinnen und -bildner aus sechs Ländern Lateinamerikas trafen sich vom 30. November bis zum 2. Dezember in La Paz, Bolivien, zum dritten „Encuentro Andino” der Jugend- und Erwachsenenbildung. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Bildungsministerien aus Bolivien, Peru und Ecuador diskutierten sie aktuelle Ansätze, Erfahrungen und Herausforderungen technischer und beschäftigungsorientierter Bildung.
Seit 2012 organisiert DVV International länderübergreifende Veranstaltungen für Erwachsenenbildnerinnen und -bildner aus Ländern Süd- und Mittelamerikas. Als sogenannte „Encuentro Andino“ haben sich diese Treffen inzwischen fest etabliert. Sie bieten staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren eine gemeinsame Plattform, um relevante Themen lokaler Jugend- und Erwachsenenbildung zu erörtern und fördern zugleich den fachlichen Austausch über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus.
Die Teilnehmenden des dritten Encuentro Andino befassten sich mit aktuellen Perspektiven technischer Aus- und Fortbildung sowie mit der Frage, was Bildung Jugendlichen und Erwachsenen an die Hand geben kann und sollte, um ihre Lebensbedingungen spürbar zu verbessern. Diese Frage ist besonders in Kontexten relevant, in denen eine klassische berufliche Bildung nicht oder nur unzureichend greift.
Drei Panels thematisierten Stellenwert und Rahmenbedingungen technischer Aus- und Fortbildung im Kontext der nationalen Bildungspolitiken, stellten innovative Ansätze und Erfahrungen konkreter Bildungsarbeit vor und behandelten aktuelle Herausforderungen einer zukunftsfähigen und zielgruppengerechten Gestaltung entsprechender Bildungskonzepte und -angebote.
Unter reger Beteiligung der teilnehmenden Delegationen aus Bolivien, Ecuador, Peru sowie Guatemala, Kolumbien und Mexiko wurden aktuelle Reformvorhaben und deren Bedeutung für die weitere Entwicklung beschäftigungsorientierter Bildung disktuiert. Deutlich wurde dabei unter anderem, dass die Vermittlung technischer Kenntnisse und Fertigkeiten allein nicht aussreicht. Gefragt sind vielmehr ganzheitliche Ansätze, die kontextbezogen lokale Entwicklungspotentiale aufgreifen und neben unternehmerischem Know How und sogenannten „Soft Skills“ vor allem soziale und solidarische Werte vermitteln und fördern.
Der amtierende bolivianische Bildungsvizeminster Noel Aguirre würdigte in seiner Abschlussrede das nachhaltige Engagement von DVV International für die erfolgreiche Institutionalisierung einer Jugend- und Erwachsenenbildung im nationalen Bildungswesen Boliviens.
Weiter Informationen sowie Publikationen zur Veranstaltung (auf Spanisch) finden sich unter www.dvv-international.org.bo