Europäische Studie zeigt Nutzen von lebenslangem Lernen

Unter der Koordination des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) hat das EU-finanzierte BeLL-Projekt erstmals den Nutzen von Erwachsenenbildung über das rein Berufliche hinaus in 10 Ländern Europas untersucht. Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) hat sich als Mitglied des Europäischen Erwachsenenbildungs-Verbandes EAEA mit einzelnen Volkshochschulen an der Studie beteiligt, deren wichtigste Ergebnisse in einer Meldung der Donau-Universität Krems zusammengefasst werden:

Unter der Koordination des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) hat das EU-finanzierte BeLL-Projekt erstmals den Nutzen von Erwachsenenbildung über das rein Berufliche hinaus in 10 Ländern Europas untersucht. Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) hat sich als Mitglied des Europäischen Erwachsenenbildungs-Verbandes EAEA mit einzelnen Volkshochschulen an der Studie beteiligt, deren wichtigste Ergebnisse in einer Meldung der Donau-Universität Krems zusammengefasst werden:

"Das EU-Projekt „Benefits of lifelong learning“ (BeLL) hat erstmals Daten zum Nutzen von Weiterbildung in Europa erhoben. Die Untersuchung unter Mitwirkung von Monika Kil von der Donau-Universität Krems liefert wertvolle Grundlagen im Bereich der Weiterbildungsforschung. Mehr als 8.500 Befragte aus zehn Ländern belegen, dass Weiterbildung neben dem Wissenserwerb zu persönlicher Vitalität, gesellschaftlicher Inklusion, Offenheit und Toleranz beiträgt. 

Die so genannte „Benefit-Forschung“, die nach dem Nutzen von Weiterbildung fragt, ist in Großbritannien und Finnland etabliert. In anderen europäischen Ländern war dieser Ansatz jedoch noch weitgehend unbekannt. Das EU-Projekt „BeLL“ hat diese Forschungslücke nun geschlossen und erstmals europaweit Daten zu empfundenen und nachweisbaren „Benefits“ von Erwachsenenbildung erhoben.

Gut für die Gesellschaft

8.646 Fragebögen und 82 Interviews aus Spanien, England, Deutschland, der Schweiz, Italien, Finnland, Tschechien, Rumänien, Slowenien und Serbien wurden innerhalb von zwei Jahren erhoben und ausgewertet. Das Ergebnis: Personen, die Weiterbildungsangebote wahrnehmen, profitieren in allen Lebensbereichen nachhaltig. Wer an Weiterbildung teilnimmt, fühlt sich gesünder, bleibt länger aktiv, traut sich für sein Leben etwas zu, baut tragfähige soziale Netzwerke auf und entwickelt Perspektiven im und für das Alter. „Wir wissen nun, dass Weiterbildung als selbstbestimmtes lebensbegleitendes Lernen dem Individuum enorm nützen kann, aber auch, dass die positive persönliche Weiterentwicklung Auswirkungen auf das gesamte Umfeld und damit auf die Gesellschaft hat“, sagt Bildungsforscherin Univ.-Prof. Dr. Monika Kil von der Donau-Universität Krems.

Betrifft alle Lebensbereiche

BeLL hat konkret drei „Benefit“-Bereiche der Befragten zwischen 15 und 92 Jahren identifiziert. Auffallend ist mit 71 Prozent der hohe Anteil weiblicher Lernwilliger. Von allen Befragten hat die Mehrheit ein höheres Ausbildungsniveau und steht fest im Berufsleben oder ist pensioniert. Die persönliche Entwicklung zählt zu einem der drei großen Benefits von Weiterbildung. Lernende haben Veränderungen im Bereich der Selbstwirksamkeit und im Zusammenhang mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens festgestellt. Das heißt, Teilnehmerinnen und Teilnehmer von organisierter Weiterbildung fühlen sich den Anforderungen und Herausforderungen ihres Lebens besser gewachsen. Zweitens stellten die Lernenden Veränderungen im sozialen (Lern-)Verhalten fest: Toleranz, soziales Engagement und die generelle Lern- und Veränderungsbereitschaft wachsen. Im dritten Bereich wurden die positiven Veränderungen im Hinblick auf Familie, Beruf, mentales Wohlbefinden und Gesundheit gebündelt.

Organisation trägt wesentlich bei

Damit lebensbegleitendes Lernen gelingen kann, müssen aber auch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Eine zusätzliche Auswertung von mehr als 4.000 offenen Fragen zeigte, dass Lernende ihren Erfolg maßgeblich mit der Organisation und den in der Weiterbildung Tätigen in Verbindung bringen. Lernmotivierung, didaktische Unterstützung, klare Ziele und transparente Kommunikation sind daher zentrale Wegbereiter aus Sicht der Organisation für das Gelingen des lebenslangen Lernens. „‚BeLL’ liefert eine wichtige Grundlage, nicht nur für die zukünftige evidenzbasierte Weiterbildungsforschung, sondern auch für die Agenden der europäische Bildungspolitik“, betont Kil.

Projektverantwortliche

Univ.-Prof. Dr. Monika Kil, Vizerektorin für Lehre/Wissenschaftliche Weiterbildung und Professorin für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement an der Donau-Universität Krems, war als Abteilungsleiterin im Forschungs- und Entwicklungszentrum am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) in Bonn verantwortlich für die Beantragung und Leitung des Projektes „BeLL“. Nach ihrem Wechsel zur Donau-Universität Krems Anfang 2013 arbeitete sie beratend mit dem Projektkonsortium zusammen, insbesondere mit den Koordinatorinnen Dr. Marion Fleige und Dr. Bettina Thöne-Geyer vom Bonner Institut sowie Prof. Dr. Jyri Manninen von der University of Eastern Finland in Joensuu."
 
Weitere Informationen: www.bell-project.eu
Quelle: Donau-Universität Krems

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