Internationaler Workshop zu Jugendförderung und Organisationsentwicklung in Delhi

DVV International arbeitet seit den 1980er Jahren mit der in Delhi ansässigen Nichtregierungsorganisation PRIA (Participatory Research in Asia) zusammen, einer der wichtigsten Institutionen für Partizipation und Weiterbildung in Asien.

Um die Kooperationsfelder für die nächsten Jahre festzulegen, luden PRIA und DVV International rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Vertreterinnen und Vertreter von Partnerorganisationen aus Südostasien, Zentralasien und dem Nahen Osten vom 20. bis 24. April zu einem Workshop nach Delhi ein.

Unter dem Titel „Promoting Skills for Youth and Strengthening Partner Organisations“ standen dabei Fragen der Jugendförderung und Organisationsentwicklung im Mittelpunkt. Neben Diskussionen im Plenum und in Kleingruppen, besuchten die Teilnehmenden auch ein Projekt von PRIA in einem Dorf bei Delhi. Dort ist es jugendlichen Aktivisten gelungen, Geschlechterstereotype und Kastenzugehörigkeiten kritisch zu beleuchten und abzumildern.

Im Laufe des Workshops definierten die Teilnehmenden zwei zentrale Themenfelder für die künftige Kooperation mit PRIA: Orientierungswissen für Jugendliche und partizipative Bedarfserhebung.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es in ihren Ländern an Konzepten mangelt, wie Jugendliche Orientierungswissen und Schlüsselqualifikationen erwerben können. Für bestimmte Fächer und Themen gibt es in der formalen und non-formalen Bildung zwar vielfältige Angebote. Allerdings sind die bestehenden Formate nicht dazu geeignet, selbständiges Denken zu fördern, Jugendliche anzuregen, aktuelle Entwicklungen kritisch zu analysieren, verschiedene Perspektiven in den Blick zu nehmen, oder sich mit ihrer eigenen Identität und ihren Potenzialen auseinanderzusetzen. PRIA wird mit Unterstützung von DVV International in den kommenden Jahren helfen, Modelle zu entwickeln, um Schlüsselqualifikationen in bestehende Kurse zu integrieren.

Vor Beginn einer jeden (Bildungs-)Maßnahme wird in der Regel eine Bedarfserhebung durchgeführt. Viele Teilnehmende haben bereits mit partizipativen Methoden der Bedarfsanalyse gearbeitet, stehen dabei jedoch vor einigen Problemen. So tauchte etwa die Frage auf, wie bei Diskussionsrunden eine anregende und vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen werden könne, so dass die Gesprächsteilnehmenden Probleme offen benennen können. Einige Teilnehmende berichteten, in der Praxis fehle es oft an einer ausreichenden Analyse der erhobenen Daten – mit anderen Worten: es fehle eine Methode, die helfe, aus größeren Datenmengen zentrale Probleme und Lösungswege herauszuschälen. Mit seiner Erfahrung mit partizipativen Analysen kann PRIA hier ebenfalls Modelle und Lösungen entwickeln.