45 Erwachsenenbildner*innen kamen Ende Oktober auf Einladung von DVV International in der peruanischen Hauptstadt Lima zusammen, um an dem Workshop „Sport für Entwicklung“ teilzunehmen. Dabei lernten sie vielfältige Möglichkeiten kennen, um Sport als Instrument in ihren Bildungsangeboten einzusetzen.
Der zweitägige Workshop versammelte Erwachsenenbildner*innen aus Grundbildungszentren, Strafvollzugsanstalten, Universitäten, Nichtregierungsorganisationen, kommunalen Bildungskollektiven und sozialen Migrantenorganisationen sowie Fachleute aus staatlichen Einrichtungen wie dem Bildungsministerium und dem Nationalen Bildungsrat.
Durch erfahrungsorientierte Spieldynamiken, Sport und körperliche Betätigung lernten die Teilnehmenden alternative Methoden der Erwachsenenbildung für die Arbeit mit lernungewohnten und vulnerablen Zielgruppen kennen. So reflektierten die Teilnehmenden beispielsweise im Rahmen des gruppendynamischen Ballspiels „Hüter*innen der Gleichheit“ eigene Erfahrungen zu geschlechtsspezifischer Gewalt und Wege der Prävention. Außerdem lernten sie die Methode „Geschichte des Fußballs“ kennen, die darauf abzielt, durch Analogien zu den Regeln des Fußballs spielerisch das Interesse an für manche Zielgruppen schwer zugänglichen Lernthemen wie Geschichte, Mathematik, Wirtschaft, etc. zu wecken.
Aufbauend auf dem Gelernten entwickelten die Teilnehmenden konkrete Ideen und Ansätze, um die Methoden in ihrem Arbeitsumfeld anzuwenden. „Die dynamischen Methoden, die viel Aktivität und Partizipation beinhalten, werden an unseren Arbeitsplätzen sehr nützlich sein. Ich werde sie gemeinsam mit meinen Kolleg*innen in der Strafanstalt Santa Monica nutzen“, so David Chuquimajo, Lehrkraft in der Frauenstrafanstalt, die sich im Distrikt Chorrillos in Lima befindet.
Der Workshop ist ein wichtiger Schritt zur Diversifizierung des Methodenrepertoires in der Jugend- und Erwachsenenbildung. Denn die Teilnehmenden an Bildungsangeboten sind sehr unterschiedlich mit Blick auf ihre Erwartungen, Lernziele und Lernstile. Daher ist ein breites Methodenrepertoire notwendig, um alle effektiv zu erreichen. Gerade in der Arbeit mit vulnerablen Zielgruppen wie beispielsweise traumatisierten Migrant*innen oder Inhaftierten in Strafanstalten, kann Sport ein niedrigschwelliges Mittel sein, um die Lernenden zu aktivieren, sie überhaupt erst in eine lernbereiten Zustand zu versetzen und ihre Selbstwirksamkeit sowie den Gruppenzusammenhalt zu stärken.