Uwe Gartenschlaeger wird neuer Präsident des Europäischen Erwachsenenbildungsverbandes EAEA

Die diesjährige Generalversammlung und Jahreskonferenz des Europäischen Erwachsenenbildungsverbandes EAEA (European Association for the Education of Adults) fand Ende Juni im historischen Vartov-Kongresszentrum in Kopenhagen statt – eine ehemalige Wirkungsstätte von Nikolai Frederik Severin Grundtvig und das Zentrum der Erwachsenenbildung in Dänemark. Uwe Gartenschlaeger, der im August seine Tätigkeit als Stellvertretender Leiter von DVV International in Bonn aufnehmen wird, wurde zum neuen Präsidenten von EAEA ernannt.

Der neue EAEA-Vorstand vor der Grundtvig-Statue in Vartov, von links: Alex Stevenson, Karin Tudal, Dina Soeiro, Klaudius Šilhár, Benjamin Hendriksen, Gro Svennebye, Uwe Gartenschlaeger, Monica Widman Lundmark, Galina Veramejchyk, Bernhard Grämiger und Lauri Tuomi. Nicht im Bild: George A. Koulaouzides

Die diesjährige Generalversammlung und Jahreskonferenz des Europäischen Erwachsenenbildungsverbandes EAEA (European Association for the Education of Adults) fand Ende Juni im historischen Vartov-Kongresszentrum in Kopenhagen statt – eine ehemalige Wirkungsstätte von Nikolai Frederik Severin Grundtvig und das Zentrum der Erwachsenenbildung in Dänemark. Uwe Gartenschlaeger, der im August seine Tätigkeit als Stellvertretender Leiter von DVV International in Bonn aufnehmen wird, wurde zum neuen Präsidenten von EAEA ernannt.

Auf der Generalversammlung wählten die EAEA-Mitglieder einen neuen Vorstand und einen Präsidenten. Uwe Gartenschlaeger, der in den letzten Jahren als Regionalleiter für DVV International in Laos tätig war, folgt auf Per Paludan Hansen vom dänischen Erwachsenenbildungsverband (DAEA). Hansen beendet seine sechsjährige Tätigkeit als Präsident.

Lebenskompetenzen und Partizipation im Fokus

Die Jahreskonferenz konzentrierte sich auf die Themen Lebenskompetenzen und Partizipation. Anna Nikowska von der Europäischen Kommission präsentierte die Ergebnisse der jüngsten Erhebungen über Erwachsenenbildung und Erwerbsbevölkerung. Demnach hat die Beteiligung an formalen und non-formalen Lernangeboten in den EU-Ländern generell zugenommen. Ebenso hat sich die Teilnahme an informellen Lernaktivitäten, wie dem Lernen von Freunden oder dem Lernen mit Hilfe von Medien, erhöht, insbesondere bei gering qualifizierten Erwachsenen. „Es gibt ein verborgenes Potenzial an Menschen, die sich am informellen Lernen beteiligen und etwas lernen wollen. Wir müssen sie erreichen", sagt Nikowska.

Lene Rachel Andersen, Autorin des Buches „The Nordic Secret", machte deutlich, dass die liberale Erwachsenenbildung tiefe historische Wurzeln in der ganzheitlichen Entwicklung und Demokratie der skandinavischen Länder hat. Andersen wies darauf hin, dass Erwachsenenbildung den Menschen helfen sollte, sich an neue Realitäten anzupassen, wie dies bereits in der Vergangenheit der Fall war. Breiter gefächertes Lernen ist heute mehr denn je gefragt.

Andersen nutzte die wörtliche Bedeutung der deutschen Begriffe „Erziehung" und „Bildung" um zu beschreiben, was das Ziel der Erwachsenenbildung sein sollte. „Wenn wir keinen Zugang zu ‚Bildung‘ haben, werden wir nicht in der Lage sein, Menschenrechte und Demokratie zu wahren und Lösungen für den Klimawandel zu finden", betonte Andersen. „Wir sollten uns fragen, wie wir die Menschen dazu bringen können, mehr verstehen zu wollen. Spaß könnte der Schlüssel sein, nicht berufliche Fähigkeiten."

„Beim Ansatz der Lebenskompetenzen geht es darum, einen Lehrplan auf der Grundlage der Bedürfnisse des Lernenden zu erstellen und das traditionelle Modell des Lehrens auf den Kopf zu stellen", erklärte Gina Ebner, EAEA-Generalsekretärin. Aus grundsatzpolitischer Sicht wird mit dem Konzept der Lebenskompetenzen das Konzept der Basiskompetenzen erweitert.

Ein gemeinsamer Ansatz ist gefragt

Die Teilnehmenden hoben in der Diskussion hervor, dass Erwachsenenbildungsträger stolz auf die Vielfalt in diesem Fachgebiet seien. Allerdings gebe es einige Bereiche, in denen ein gemeinsamer Ansatz erforderlich sei. Lebenskompetenzen könnten dazu gehören. Außerdem müsse mit der rasanten Entwicklung der Gesellschaft Schritt gehalten werden, denn in fünf Jahren sind vielleicht andere Lebenskompetenzen als heute gefragt.

„Lebenskompetenzen könnten uns einen Orientierungsrahmen geben, um leichter zu erklären, was wir in der Erwachsenenbildung tun", resümierte Uwe Gartenschlaeger in seinen Schlussworten. „Wenn wir weiter daran arbeiten und dies mit dem inspirierenden begrifflichen Konzept von ‚Bildung‘ verbinden können, dann hat es das Potenzial, uns mehr Sichtbarkeit auf europäischer und globaler Ebene zu schaffen."

Der neue Vorstand von EAEA

Uwe Gartenschlaeger, DVV International, Deutschland
Bernhard Grämiger, Schweizerischer Verband für Erwachsenenbildung (SVEB), Schweiz
Benjamin Hendriksen, AONTAS, Irland
George A. Koulaouzides, Griechischer Verband für Erwachsenenbildung (Hellenic Adult Education Association), Griechenland
Klaudius Šilhár, AIVD, Slowakei
Dina Soeiro, APCEP (Associação Portuguesa para a Cultura e Educação Permanente), Portugal
Alex Stevenson, Learning and Work Institute, Großbritannien
Gro Svennebye, Norwegischer Verband für Erwachsenenbildung (The Norwegian Association for Adult Learning, NAAL), Norwegen
Karin Tudal, La Lique De L'Enseignement, Frankreich
Lauri Tuomi, The Finnish Lifelong Learning Foundation (KVS), Finnland
Galina Veramejchyk, IPA, Weißrussland
Monica Widman Lundmark, ABF, Schweden

Mehr Informationen:
Video: Uwe Gartenschlaeger äußert sich zu seinen Erwartungen als neuer EAEA-Präsident.
Mehr zum Konzept der Lebenskompetenzen (auf Englisch)

Dieser Text ist eine gekürzte und leicht bearbeitete Version eines von EAEA veröffentlichten Artikels (Text und Bilder: Sari Pohjola). Lesen Sie den gesamten Artikel hier (auf Englisch): https://eaea.org/2019/07/05/eaea-general-assembly-and-annual-conference-2019-life-skills-bring-a-holistic-approach-to-adult-education/

 

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