Popular Education, zu Deutsch etwa: Volksbildung, ist ein innovativer Lernansatz aus Südafrika. Er wurde 2011 von DVV International als bedarfsorientierte Methode des Lernens in den Townships bei Kapstadt entwickelt. Das daraus entstandene Popular Education Programm stieß auf reges Interesse bei Nichtregierungsorganisationen, Basisgruppen und Regierungsressorts und verbreitete sich von den westlichen und nördlichen Kap-Provinzen in die Provinzen Ostkap und KwaZulu Natal. Der soeben erschienene "Popular Education Programme Report 2013" gibt einen Überblick über die Entwicklungen des Programms in 2013 und ist hier nachzulesen (auf Englisch).
Was ist Popular Education?
Popular Education ist anders als formale Bildung: Der Unterricht folgt keinem festen Lehrplan, sondern orientiert sich an der Realität der Teilnehmenden. Der Prozess des Lernens ist aktiv und partizipativ, die Teilnehmenden entscheiden selbst, welche Themen für sie wichtig sind und was sie lernen möchten. Oft bilden Problemstellungen des Alltags die Grundlage für den Unterricht. Die Teilnehmer erwerben nicht nur grundlegende Kenntnisse beispielsweise in Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern entwickeln darüber hinaus Kompetenzen, die sie zur Änderung ihrer sozialen Verhältnisse befähigen.
Drei Säulen von Popular Education
Das Popular Education Programm hat drei Säulen. Die erste Säule bilden die „Popular Education Schools“, die sich an Bewohnerinnen und Bewohner von Kommunen richten. Die zweite Säule, das „Popular Education Development Programme“, bildet Gemeinwesenarbeiter/innen und Erwachsenenbildner/innen in der Anwendung des Ansatzes aus. Und schließlich bietet die dritte Säule, der „Popular Education Practitioners Circle“, die Gelegenheit zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch zu Praktiken und Theorien von Popular Education. Diese Treffen haben einen großen Zuspruch bei Universitätsdozenten, Mitarbeitern von Nichtregierungsorganisationen und weiteren Praktikern aus dem non-formalen Bildungsbereich.