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Erwachsenenbildung zur Eindämmung des Klimawandels im südlichen Afrika

Der Klimawandel stellt die Welt vor enorme Herausforderungen, wobei das südliche Afrika aufgrund seiner wirtschaftlichen und ökologischen Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen besonders gefährdet ist. Erwachsenenbildung ist eine Schlüsselelement für den Aufbau von Resilienz und die Ausstattung von Gemeinden mit den notwendigen Fähigkeiten und Kenntnissen zur Anpassung an den Klimawandel ebenso wie zur Abschwächung seiner Auswirkungen.

© Getty Images / E+ / Barcin

Der Klimawandel stellt die Welt vor enorme Herausforderungen, wobei das südliche Afrika aufgrund seiner wirtschaftlichen und ökologischen Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen besonders gefährdet ist. Erwachsenenbildung ist ein Schlüsselelement für den Aufbau von Resilienz und die Ausstattung von Gemeinden mit den notwendigen Fähigkeiten und Kenntnissen zur Anpassung an den Klimawandel ebenso wie zur Abschwächung seiner Auswirkungen. Laut der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) umfasst die Erwachsenenbildung die Gesamtheit der Lernprozesse, ob formal oder informell, durch die Erwachsene ihre Fähigkeiten verbessern, ihr Wissen erweitern und ihre technischen oder beruflichen Qualifikationen stärken.

Erwachsenenbildung ist ein wichtiges Instrument zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften angesichts des Klimawandels. Das südliche Afrika erlebt derzeit Klimaveränderungen mit schweren Dürren, Überschwemmungen und sich verändernden Wetterbedingungen. Vor allem Malawi wird häufig von Naturkatastrophen heimgesucht, die vulnerable Bevölkerungsgruppen besonders hart treffen, insbesondere diejenigen, die stark von der Landwirtschaft abhängig sind. Da Malawis Ökonomie weitgehend auf Landwirtschaft basiert, tragen die ländlichen Gemeinden entsprechend auch die Hauptlast dieser klimabedingten Schocks, was die Notwendigkeit gezielter Bildungsprogramme zur Sensibilisierung und Entwicklung von Bewältigungsstrategien deutlich macht.

Im Gegensatz zu formalen Bildungssystemen bietet Erwachsenenbildung einen flexibleren, zugänglicheren und kontextspezifischeren Ansatz, der besonders für abgelegene Bevölkerungsgruppen, die Opfer von Klimakatastrophen sind, von entscheidender Bedeutung ist. In Malawi sind beispielsweise 80 Prozent der Bevölkerung von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft abhängig, die sehr anfällig für Wetterveränderungen, Dürren und Überschwemmungen ist (ActionAid, 2022).

Erwachsenenbildung kann eine Plattform bieten, um verschiedene Gruppen, insbesondere diejenigen, die nicht mehr an formaler Bildung teilhaben, in die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel einzubeziehen. Durch Erwachsenenbildung können Menschen praktische Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, die direkt zu Klimaresilienz, nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken, Naturschutztechniken und Katastrophenvorsorge beitragen. In Malawi haben die Regierung und Nichtregierungsorganisationen die Klimabildung in Alphabetisierungsprogramme für Erwachsene integriert. Das malawische Ministerium für Klimawandel und meteorologische Dienste (DCCMS) führt beispielsweise Sensibilisierungskampagnen in lokalen Gemeinden durch, um klimafreundliche Landwirtschaft zu fördern. Diese Kampagnen konzentrieren sich darauf, Landwirt*innen beizubringen, wie sie Anbaumethoden, Agroforstwirtschaft und Wasserschutzpraktiken anwenden können, um mit unregelmäßigen und längeren Dürreperioden zurechtzukommen.

In Kenia ist das Green Growth and Employment Programme (GGEP) ein Beispiel dafür, wie Erwachsenenbildung zur Eindämmung des Klimawandels beitragen kann. Das Programm vermittelt erwachsenen Lernenden technische Fertigkeiten im Zusammenhang mit der Installation von Solaranlagen, der Biogasproduktion und der Energieeinsparung. Durch die Vermittlung von Kenntnissen über erneuerbare Energietechnologien verringert Erwachsenenbildung nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sondern schafft auch grüne Arbeitsplätze und stärkt die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit (GIZ, 2021).

In ähnlicher Weise haben in Mosambik gemeindebasierte Organisationen Bildungsplattformen genutzt, um die Klimaresilienz zu fördern, indem sie die lokale Bevölkerung in der Katastrophenvorsorge geschult haben. In Workshops und Trainings haben Erwachsene gelernt, wie sie widerstandsfähige Strukturen aufbauen und Frühwarnsysteme für extreme Wetterereignisse einrichten können. Dieses praktische Lernen hilft den Gemeinden, sich besser auf Klimaschocks vorzubereiten.

In Südafrika konzentriert sich die Erwachsenenbildung auf die Ausbildung von Erwachsenen in grünen Fertigkeiten, insbesondere in städtischen und stadtnahen Gebieten. Das Environmental Learning Research Centre (ELRC) an der Rhodes University führt Programme durch, die darauf abzielen, Erwachsene in den Bereichen erneuerbare Energien, Abfallwirtschaft und nachhaltige Lebensgrundlagen zu schulen. Diese Programme vermitteln den Teilnehmenden nicht nur praktische Fertigkeiten, sondern tragen auch zur Förderung einer breiteren grünen Wirtschaft bei, indem sie sowohl Arbeitslosigkeit als auch ökologische Nachhaltigkeit angehen.

Trotz der Fortschritte, die die Erwachsenenbildung bei der Eindämmung des Klimawandels gemacht hat, bleibt eine Reihe von Herausforderungen bestehen. Dazu gehören die begrenzte Finanzierung von Erwachsenenbildungsprogrammen, die mangelnde Integration von Bildung zum Thema Klimawandel in die nationalen Lehrpläne und die niedrigen Alphabetisierungsraten, gerade in ländlichen Gebieten. Darüber hinaus können kulturelle Barrieren und soziale Normen die Teilnahme, insbesondere von Frauen, behindern.

Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, Erwachsenenbildung als Instrument zur Eindämmung des Klimawandels im südlichen Afrika zu nutzen. Regierungen können ihre Investitionen in die Erwachsenenbildung erhöhen und diese in nationale Klimastrategien integrieren. Partnerschaften zwischen Nichtregierungsorganisationen, lokalen Gemeinschaften und internationalen Organisationen können die Reichweite von Erwachsenenbildungsprogrammen erweitern und sicherstellen, dass die vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen mit dem Wissen und den Fähigkeiten ausgestattet werden, die sie benötigen, um dem Klimawandel zu begegnen.

Zusammenfassend ist festzuhalten: Erwachsenenbildung spielt eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel im südlichen Afrika, insbesondere in Ländern wie Malawi. Durch die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten an Erwachsene, die es ihnen ermöglichen, sich an Klimarisiken anzupassen und diese zu reduzieren, trägt Erwachsenenbildung dazu bei, die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften zu stärken, ihre Vulnerabilität zu verringern und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Um das Potenzial der Erwachsenenbildung zur Eindämmung des Klimawandels und in anderen Bereichen zu maximieren, müssen die Interessengruppen weiterhin in Bildungsprogramme investieren, die die am stärksten ausgegrenzten und vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen erreichen.

Dieser Artikel wurde zuerst auf der MOJA-Website veröffentlicht. MOJA ist eine Onlineressource für Fachleute und Praktiker*innen in der Erwachsenenbildung im öffentlichen und privaten Sektor, in der Zivilgesellschaft und im akademischen Bereich in Afrika.

Referenzen

ActionAid (2022): Climate Justice: Malawi Country Report.

GIZ (2021): Green Growth and Employment Program in Kenya.

Der Autor

Elijah Banda ist freiberuflicher malawischer Journalist.
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