Bildung in Kontexten kultureller Vielfalt: Erkenntnisse aus dem interkulturellen Forum in Tabasco

Blick von oben auf mehrere Personen, die an runden Tischen zusammen sitzen.
Teilnehmer*innen im Austausch während des World Cafés zu Interkulturalität in Bildungsprozessen

Am 18. und 19. November veranstalteten DVV International und das Institut für Erwachsenenbildung in Tabasco das „Interkulturelle Forum: Erfahrungen, Herausforderungen und Hindernisse in der Bildung in Kontexten kultureller Vielfalt“ in Tabasco, Mexiko. Mehr als 350 Teilnehmende – darunter Fachleute, Lehrkräfte, Vertreter*innen akademischer Einrichtungen und zentrale Akteur*innen aus Gemeinden in Mexiko, Guatemala und Ecuador – kamen zusammen, um über die Chancen und Herausforderungen interkultureller Bildung in kulturell vielfältigen Kontexten zu diskutieren.

Das Bildungswesen in Lateinamerika ist durch eine große kulturelle Vielfalt geprägt. Traditionelle pädagogische Konzepte und Systeme der Erwachsenenbildung sind jedoch oft nicht darauf ausgelegt, die Bedürfnisse und Weltanschauungen indigener, bäuerlicher und zweisprachiger Gemeinschaften angemessen zu berücksichtigen. Dies verstärkt die bestehende Ausgrenzung sozial benachteiligter Gruppen. Interkulturalität spielt hier eine zentrale Rolle, da sie Inklusion fördert, indem sie überliefertes und lokales Wissen als wesentliche Bestandteile des Lehrplans anerkennt und wertschätzt.

Die Veranstaltung, die im Auditorium der Autonomen Universität Juárez in Tabasco stattfand, bot einen Raum für regionale Reflexion, Dialog und praxisorientierte Impulse. Sie brachte Vertreter*innen verschiedener Sektoren aus Mexiko zusammen, darunter Universitäten, das nationale Erwachsenenbildungsinstitut, öffentliche Erwachsenenbildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen. Auch Delegationen des Nationalen Alphabetisierungskomitees von Guatemala sowie von DVV International Ecuador nahmen teil.

Von der konzeptionellen Debatte zur praktischen Umsetzung

Die Konferenz schlug eine Brücke zwischen Theorie und Praxis. Dr. Antonio Saldívar vom College of the Southern Border und Dr. Mauricio Hernández Sánchez von der Interkulturellen Universität des Bundesstaates Tabasco setzten in einem Grundsatzvortrag zunächst den konzeptionellen Rahmen. Ihre Beiträge flossen in das World Café zu Interkulturalität ein, ein dynamisches Austauschformat, bei dem die Teilnehmenden konkrete Vorschläge zu grundlegenden Fragen rund um Interkulturalität in Bildungsprozessen erarbeiteten. Parallel dazu boten interinstitutionelle Dialoge Gelegenheit für Leitende verschiedener Bildungseinrichtungen, ihre Erfahrungen bei der Integration von Interkulturalität in ihre Arbeitsbereiche auszutauschen.

Am zweiten Tag lag der Fokus auf der praktischen Umsetzung durch eine Messe für Bildungserfahrungen sowie eine Reihe paralleler Workshops. Die Themen verdeutlichten die Anwendung von Interkulturalität in folgenden zentralen Bereichen:

• Umwelt (Moxviquil)
• Stellung der Frau in der Bildung (Casa de la Mujer – CAM)
• Sozio-emotionale Kompetenzen (Institut für Erwachsenenbildung Tabasco)
• Bildung für Jugendliche und Erwachsene (Institut für Erwachsenenbildung Tabasco)
• Traditionelle Medizin (Interkulturelle Universität des Bundesstaates Tabasco)

Auf dem Weg zu einer gerechteren und transformativen Erwachsenenbildung

Die Veranstaltung ermöglichte eine vertiefte Reflexion über bestehende Herausforderungen, die Stärkung lokaler Praktiken und die Konsolidierung von Kooperationsnetzwerken zwischen Regierung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Der Direktor des Instituts für Erwachsenenbildung in Tabasco betonte, dass die gemeinsame Gestaltung und die Einbeziehung von lokalem Wissen entscheidend für die Relevanz der Bildungsangebote seien.

Das Interkulturelle Forum 2025 endete mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Institut für Erwachsenenbildung in Tabasco und DVV International, vertreten durch Ana Silvia Fuentes Falconi und Susanna Hess-Kalcher.

DVV International bekräftigt damit seine Rolle als Förderer von Räumen für Dialog und gegenseitiges Lernen. Der Erfolg des Forums ist ein wichtiger Schritt hin zu einer relevanteren, gerechteren und transformativeren Erwachsenenbildung für Gemeinden im Südosten Mexikos, die gewährleistet, dass Bildungsprogramme in der kulturellen Vielfalt und den Lebensrealitäten der Menschen verankert sind.