Der Aktionsrahmen von Marrakesch (MFA), das Ergebnisdokument der CONFINTEA VII, hat der ALE-Gemeinschaft zweifelsohne Wesentliches zu bieten: die Anerkennung von ALE als integraler Bestandteil des Lebenslangen Lernens, die Forderung nach einem umfassenden ALE-System und die hervorgehobene Bedeutung lokaler ALE-Institutionen wie z.B. der kommunalen Lernzentren (CLC). Aber was konkret bedeutet das für die Mitgliedsländer der UNESCO?
Die CONFINTEA wird von offiziellen Delegationen und Vertretern von Organisationen der Zivilgesellschaft besucht. Bei der siebten CONFINTEA war DVV International aufgrund seiner führenden Rolle in der Erwachsenenbildung und Entwicklungszusammenarbeit Teil der offiziellen peruanischen Delegation. Daraus ergibt sich eine Verantwortung, die sich nicht in den Beiträgen zur Konferenz erschöpft.
Am 4. Oktober 2022 führte das Regionalprojekt "Östliche Nachbarn" seine erste Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Europäischen Vereinigung für Erwachsenenbildung (EAEA) durch, mit 50 Teilnehmer*innen aus sechs Ländern: Armenien, Georgien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, der Ukraine und Moldawien. Dieser Online-Workshop bot lokalen Organisationen der Zivilgesellschaft und öffentlichen Einrichtungen wie Ministerien und lokalen Behörden die Möglichkeit, einen allgemeinen Überblick über die CONFINTEA-Prozesse zu gewinnen, den Wert der CONFINTEA-Ergebnisse für die Vertretung der Interessen der Erwachsenenbildung zu diskutieren und Ideen zur Umsetzung der Empfehlungen des Aktionsrahmens von Marrakesch (MFA) auszutauschen.
Die neue Bundesregierung, die seit Ende 2021 im Amt ist, setzt sich für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Leben ein, unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Behinderung oder anderen Merkmalen. In diesem Sinne wird das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine feministische Entwicklungspolitik betreiben. DVV International verfügt auf diesem Gebiet bereits über reiche Erfahrung.
Afghanistans neue, Taliban-geführte De-facto-Regierung hat den Sekundarschulunterricht für Mädchen von Klasse 7 bis Klasse 12 eingestellt. Sie führte außerdem eine strikte Geschlechtertrennung in allen Bildungsprogrammen und -einrichtungen ein. Überdies ist die Finanzierung des Bildungssystems, das in hohem Maße von internationaler Unterstützung abhängig war, nun gestoppt. Die Angebote der Erwachsenenbildung stehen Frauen weiterhin offen.
Die Stimme der Frauen verstärken: Erfahrungen aus der Erprobung des Gender-Toolkits in der Andenregion
Jüngste Untersuchungen der letzten Jahre zeigen wenig ermutigende Ergebnisse hinsichtlich der Einbeziehung von Gender-Ansätzen in Lateinamerikas Bildungssektor. Die Unterschiede in der Einschulungsrate von Männern und Frauen und in der Verweildauer im Bildungssystem bestehen fort, vor allem in ländlichen Gebieten, bei bäuerlichen und indigenen Gruppen. Die Lehrplaninhalte verstärken Geschlechterstereotypen. Umso wichtiger ist das Gender-Toolkit.