Maghrebinische Tradition solidarischen Wirtschaftens

„Twiza“ bedeutet „Zusammenarbeit“. So nannten DVV International und das Kulturzentrum Jebel Semmama eine gemeinsame dreitägige Veranstaltung im März 2023.

Eindrücke von der TWIZA-Veranstaltung ©DVV International Nordafrika

©DVV International Nordafrika

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„Twiza“ “ (auf Amazigh „Tiwizi“) bedeutet „Zusammenarbeit“. So nannten DVV International und das Kulturzentrum Jebel Semmama eine gemeinsame dreitägige Veranstaltung im März 2023. Geboten wurden Workshops, gemeinsame Reflexion, Shows und Austausch. Den Auftakt machte die „El Mahfel“-Parade im Takt von Bergrhythmen und mit Sträußen aus Rosmarin und weißem Wermut.

Die Veranstaltung brachte tunesische und algerische Teilnehmer*innen zusammen, um gemeinsame neue Praktiken und Ansätze im Geist von „Twiza“ zu entdecken. „Twiza“ ist ein maghrebinisches Kulturerbe. Dieses sozioökonomische Phänomen bringt seit Jahrhunderten Gemeinschaften zusammen, und seine Prinzipien der Zusammenarbeit, der gegenseitigen Hilfe und der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen sind von entscheidender Bedeutung für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.

Die Workshops der Veranstaltung deckten Themen von sozialem Design über Halfa- und Wollweberei bis hin zur Herstellung handgefertigter Flöten ab. Diese Aktivitäten fanden in einer Atmosphäre des Miteinanders statt. Die Workshops vermittelten praktische Erfahrung mit Twiza, wobei die Bedeutung kollektiven Handelns, gegenseitiger Hilfe und der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen für das Erreichen gemeinsamer Ziele hervorgehoben wurden.

Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war der Besuch des Fellaga-Theaters. Hier wurde die Bedeutung von „Twiza“ als kulturelles Erbes der Maghreb-Region deutlich, das für künftige Generationen erhalten werden muss: eine ländliche Philosophie, die die Solidarität im Wirtschaftsleben fördert.

Pastorale Philosophie

Die Veranstaltung nahm eine intellektuelle Dimension an, als die Teilnehmer*innen über dieses sozioökonomische Phänomen diskutierten. „Twiza“ bringt die Bewohner*innen des ländlichen Raums zusammen. Diese pastorale Philosophie hat den Grundstein für das gelegt hat, was heute als Solidarwirtschaft bezeichnet wird. Sie basiert auf Prinzip einer Selbstversorgung, bei dem Gemeinschaften zusammenarbeiten, um ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen, und sich dabei auf die Fähigkeiten und Ressourcen der anderen verlassen.

Die Teilnehmer*innen waren sehr interessiert an den Praktiken und Ansätzen, die sie in dieser algerisch-tunesischen Veranstaltung kennenlernten. Zahra Benameur war von dem semio-didaktischen Ansatz der Erwachsenenbildung fasziniert, Salah Hannachi war beeindruckt von dem Wert der Solidarität, der im Twiza-Konzept verkörpert ist. Zahia Kacher schätzte die „Ich sehe und ich erinnere mich“- und die „Ich tue und ich verstehe“- Methode. Der Afud-Landfrauenverband in Béjaïa, Algerien, plant, die vorgestellten didaktischen Methoden einzuführen: Er lud die Trainerin mit ihrem Handbuch ein, ihren Ansatz vor Ort vorzustellen.

Die Teilnehmer*innen diskutierten auch über die Bedeutung von Kommunikationskanälen, neuen Initiativen und der Förderung des kulturellen Austauschs sowie des Austauschs bewährter Verfahren. Sie schlugen vor, eine Netzwerkplattform einzurichten, Partnerschaften mit tunesischen Verbänden aufzubauen und Schulungen für Erwachsenenbildung, digitale Kompetenz und handwerkliche Aktivitäten von Landfrauen zu organisieren.

Die Veranstaltung war ein positiver Schritt zum Aufbau dauerhafter Partnerschaften und zur Stärkung von Frauen und Jugendlichen auf dem Land. Es wurden ein detaillierter Bericht und eine Folgestrategie vorgeschlagen, um die Arbeit fortzusetzen. Die Teilnehmer*innen verpflichteten sich zur weiteren Zusammenarbeit für einen positiven und nachhaltigen Wandel.

Die Wiederholung in anderen nordafrikanischen Ländern wurde beantragt, und dem wurde mit Unterstützung von DVV International und des Landfrauenverbands schnell stattgegeben. Daher wird Twiza vom 13. bis 15. Mai in in Béjaïa, Algerien, stattfinden und hat Aussichten darauf, weitergeführt zu werden. Die während der Veranstaltung entstandenen Partnerschaften und Initiativen haben das Potenzial, das Leben ländlicher Gemeinden in ganz Nordafrika positiv zu verändern.

Oumaima Kéfi

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