Tunesien

2019 begann DVV International sein Engagement in Tunesien mit dem Start des dreijährigen Projekts "Erwachsenenbildung in Tunesien: Förderung multisektoraler Ansätze und Strukturen" (2019-2021). Es wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Das Büro von DVV International wurde im Mai 2019 in Tunis eröffnet.

Mit Unterstützung der UNESCO hat das tunesische Sozialministerium eine neue Strategie für Alphabetisierung, non-formale Bildung und Erwachsenenbildung (2017-2027) eingeführt. Auf der Grundlage dieser Strategie setzt sich DVV International für den Aufbau eines interdisziplinären Erwachsenenbildungssystems ein. Lebenslanges Lernen soll dabei nicht nur den Erwerb von Wissen und Kompetenzen der/des Einzelnen unterstützen, sondern auch zur Entwicklung der Gesellschaft sowie zur Förderung der Demokratie und der lokalen Wirtschaft beitragen. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium möchte DVV International ein integriertes System schaffen, das über Sektorengrenzen und institutionelle Ebenen (zentrale und dezentrale, staatliche und nichtstaatliche) hinweg wirkt. Das System soll die bislang unabhängig voneinander agierenden Bildungsträger miteinander vernetzen und all denjenigen Zugang zum Lernen ermöglichen, die bisher ausgeschlossen wurden.

Das Projekt folgt der Strategie von DVV International auf dem afrikanischen Kontinent sowie den Vorgaben der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030, insbesondere im Hinblick auf das Sustainable Development Goal (SDG) 4. Dieses Nachhaltigkeitsziel fordert, für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung zu gewährleisten sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sicherzustellen.
 
DVV International wird in sieben Gouvernements in stadtnahen und ländlichen Gebieten im Norden (Ben Arous und Mannouba), im Nordwesten (Jendouba, Kef und Siliana) und im zentralen Westen (Kairouan und Kasserine) tätig sein. Diese Regionen sind durch eine hohe Analphabeten- und Armutsrate gekennzeichnet.

Arbeitsschwerpunkte

DVV International leistet technische und finanzielle Unterstützung, um ein funktionsfähiges System für Jugend- und Erwachsenenbildung, non-formale Bildung und lebenslanges Lernen aufzubauen. Darüber hinaus sollen die Partnerorganisationen in ihren Kapazitäten gestärkt und der politische Dialog im Interesse der Erwachsenenbildung gefördert werden.

Die Schwerpunkte der Projektarbeit von DVV International in Tunesien sind:

  • Stärkung der koordinierten Zusammenarbeit und der Synergien zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren im Bereich der non-formalen Erwachsenenbildung, zwischen Akteuren im öffentlichen Dienst, aus Wissenschaft und Forschung, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft;
  • Unterstützung bei der Entwicklung konzeptioneller Leitlinien für die neue Erwachsenenbildungsstrategie, bei der Überarbeitung pädagogischer Ansätze und Methoden und dem Kapazitätsaufbau verschiedener non-formaler Bildungsstrukturen;
  • Förderung der Umsetzung von Konzepten und Ansätzen in den jeweiligen Projektgebieten; Hauptziel dabei ist, die Reform des Erwachsenenbildungssystems mit einem ganzheitlichen und bedarfsgerechten Ansatz zu verbinden, der integrierte funktionale Erwachsenenbildungsangebote in hoher Qualität sicherstellt;
  • Unterstützung von sechs Erwachsenenbildungszentren - drei unter der Leitung des Sozialministeriums und drei weitere unter der Leitung des Tunesischen Frauenverbandes;
  • Unterstützung beim Aufbau der "Tunis University for Lifelong Learning“, einer Initiative des Sozialministeriums; die die fachliche Beratung von deutschen Volkshochschulen und den Austausch mit diesen einschließt.

Partner

DVV International hat das Projekt mit drei strategischen Partnerschaftsvereinbarungen begonnen. Das Sozialministerium ist dabei der institutionelle und politische Partner, der Nationale Verband Tunesischer Frauen (UNFT/Union Nationale De La Femme Tunisienne) der Hauptakteur mit dem Fokus auf Frauenbildung und sozioökonomische Integration und die Nichtregierungsorganisation  "Fortbildungsvereinigung/ Beschäftigung von Frauen/ Jugend im ländlichen Raum von Kef" (AFEFJRK, Association de Formation/ Emploi des Femmes / Jeunes au milieu Rural Kef) unterstützt Frauen und Jugendliche im Bereich der non-formalen Jugend- und Erwachsenenbildung in der Region Kef.

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