Am 20. Oktober 2023 hat DVV International Kolumbien auf einer Veranstaltung in Bogotá seine neuen Partner aus Politik und Wissenschaft vorgestellt. Während der Veranstaltung unterzeichneten sie fünf Absichtserklärungen (Memoranda of Understanding), um die Erwachsenenbildung auf lokaler und regionaler Ebene gemeinsam zu stärken. Die Veranstaltung fand im Rahmen eines Besuchs des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Kolumbien statt.
Neben Vertreter*innen des BMZ und von DVV International nahmen alle neuen Partner an der Veranstaltung teil: Das nationale Bildungsministerium (MEN), das Sekretariat für Kultur, Freizeit und Sport von Bogotá (SCRD), die Nationale Abteilung für Sozialen Wohlstand (DPS), das Andenparlament, das Forschungszentrum für nachhaltige Entwicklung in Lateinamerika der Universität der Anden (CODS) und das Zentrum für interkulturelle Studien der Universität Javeriana in Cali (IEI). Die kolumbianische Koalition für das Recht auf Bildung (CCDE), seit mehreren Jahren Partner von DVV International, war ebenfalls anwesend.
Im Rahmen eines Runden Tisches gab Laura Alarcón, Leiterin des Länderbüros von DVV International, einen Überblick über die Arbeit des Instituts in Kolumbien. Gemeinsam mit lokalen Partnern setzt sich DVV International dafür ein, Erwachsenenbildung (Adult Learning and Education – ALE) als integralen Bestandteil des Lebenslangen Lernens in die kolumbianische Bildungspolitik zu integrieren. Zu diesem Zweck fördert DVV International strategische Allianzen und unterstützt Bildungsaktivitäten, die sich mit Alphabetisierung und Grundbildung, Aspekten einer Umweltbildung und nachhaltigen Entwicklung sowie der Bildung für Frieden und Gender Mainstreaming befassen.
In ihren Erklärungen betonten die neuen Partner den Wert der Zusammenarbeit mit DVV International. So eröffne dies beispielsweise dem Forschungszentrum CODS Möglichkeiten für regionale Forschungen und Projekte zu den Themen Ungleichheit, Erhalt der biologischen Vielfalt und den Umgang mit Auswirkungen des Klimawandels.
Memoranda of Understanding für eine enge Zusammenarbeit auf lokaler und regionaler Ebene
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die formelle Unterzeichnung von fünf Memoranda of Understanding zwecks gemeinsamer Maßnahmen zur Stärkung der Jugend- und Erwachsenenbildung auf lokaler und regionaler Ebene.
Die Allianz mit dem Andenparlament soll einen regionalen Austausch von Erfahrungen, Wissen und „good practices“ zum Schutz und der Gewährleistung der Rechte älterer Menschen fördern. Die Zusammenarbeit mit der CODS sieht formale und nicht-formale Bildungsprogramme, Forschung und Austausch vor, um den Beitrag von ALE zur Agenda 2030 auf regionaler und lokaler Ebene sichtbar zu machen.
Die Allianz mit dem SCRD zielt darauf ab, Narrative und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Diskriminierung, Machismo und geschlechtsspezifischer Gewalt zu verändern. Eine Studie untersucht derzeit, wie Geschlecht und Konzepte von Männlichkeit die Bildungsverläufe, Lebensentwürfe, Beziehungen und Bindungen von Männern in ländlichen Gebieten beeinflussen.
Mit der DPS sollen Bildungsangebote für Jugendliche und Erwachsene entwickelt werden, um ihnen neue Lebenschancen und Instrumente für ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu bieten. Die Vereinbarung mit dem IEI konzentriert sich auf interkulturelle Bildung und Initiativen, die friedensstiftende und versöhnende Prozesse fördern und begleiten.
Mit dem nationalen Bildungsministerium wurde noch keine offizielle Absichtserklärung unterzeichnet, es wurden aber ein gemeinsamer Fahrplan erstellt und bereits mehrere Aktivitäten durchgeführt, darunter der „Ministerielle Runde Tisch zu ALE in Lateinamerika und der Karibik“ zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zwischen Bildungsministerien von Mexiko, Guatemala, Kolumbien, Ecuador und Peru.